US-Geheimdienst NSA späht Datenkabel von Europa nach Asien aus

Berlin · Neue Details zum Abhörverhalten der NSA: Der US-Geheimdienst forscht nach Medieninformationen eine der wichtigsten Telekommunikationsverbindungen zwischen Europa, Nordafrika und Asien aus.

Wer hört wen ab - und was man dagegen tun kann
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Foto: dpa, Jens Büttner

Der Abteilung für maßgeschneiderte Operationen ("Tailored Access Operations") des Dienstes sei es gelungen, "Informationen über das Netzwerkmanagement des Sea-Me-We-4-Unterwasserkabelsystems zu erlangen", heißt es in einem als "streng geheim" eingestuften Dokument vom 13. Februar 2013, welches das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" einsehen konnte.

Das Kabelsystem verläuft dem Bericht zufolge vom französischen Marseille aus über Nordafrika und die Golfstaaten nach Pakistan und Indien und dann weiter bis nach Singapur, Malaysia und Thailand. Zu den Anteilseignern gehören demnach der halbstaatliche französische Konzern Orange (früher France Télécom) und Telecom Italia.

Den internen Dokumenten zufolge hackten NSA-Spezialisten eine Website des Betreiberkonsortiums und griffen dort Unterlagen über die technische Infrastruktur des Kabelsystems ab. Die US-Spione besäßen nun nach eigenen Angaben Informationen über "bedeutsame Teile" des Netzwerks, schreibt der "Spiegel". Der Angriff sei - so die Unterlagen - nur ein erster Schritt: "Weitere Operationen sind für die Zukunft geplant, um zusätzliche Informationen über dieses und andere Kabelsysteme zu erlangen."

(dpa)
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