Nizza-Attentat Ermittler noch ohne Beweis für Kontakte zu Extremisten

Paris · Die französischen Ermittler haben noch keine Beweise für Kontakte des Attentäters von Nizza zu extremistischen Gruppierungen. Innenminister Cazeneuve zweifelt aber nicht an "terroristischer" Tat.

 Die Behörden suchen noch immer nach dem Motiv für das Attentat

Die Behörden suchen noch immer nach dem Motiv für das Attentat

Foto: ap, LB

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hätten die Ermittler keine Belege für Verbindungen von Mohamed Lahouaiej-Bouhlel zu "terroristischen Netzwerken" gefunden, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve im Radiosender RTL. Klar sei aber, dass es sich um einen "terroristisches Attentat" handle.

Die Tat vom Donnerstagabend, bei der der 31-jährige Tunesier mit einem Lastwagen auf der Strandpromenade von Nizza 84 Menschen tötete und mehr als 300 Menschen verletzte, trage die Handschrift der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sagte Cazeneuve. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein "sehr gewalttätiger" Psychopath nach einer raschen Radikalisierung ein "derart scheußliches Verbrechen" begehe.

Die französische Regierung geht davon aus, dass sich der Attentäter von Nizza sehr schnell radikalisiert hat und dass er Helfer hatte, die ihn logistisch unterstützten und ihm auch eine Waffe besorgten. Mehrere Menschen wurden in Polizeigewahrsam genommen und wurden verhört. Die IS-Miliz hatte den Anschlag am Samstag für sich beansprucht und den Täter als "Soldaten" des IS bezeichnet. Die Erklärung wird jedoch von Sicherheitsexperten als vage eingeschätzt und enthält kein Täterwissen.

(crwo/afp)
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