Katastrophe in Nigeria Mindestens 50 Tote bei Explosion in illegaler Ölraffinerie

Abuja · Im Südosten Nigerias hat sich in einer illegalen Raffinerie eine Katastrophe ereignet. Die Behörden sprechen von mehr als 50 Toten, doch könnten es doppelt so viele sein.

Eine gewaltige Explosion in einer illegalen Ölraffinerie im Südosten Nigerias hat mehr als 50 Menschen das Leben gekostet. Es gebe viele Verletzte, teilten Funktionäre im Bundesstaat Imo und die Polizei am Samstag mit. In einem Bericht der in Lagos ansässigen Zeitung „Punch“ war von womöglich mehr als 100 Toten die Rede. Am Freitag sei auf dem Gelände der illegal errichteten Rohölraffinerie ein Feuer ausgebrochen, das in Windeseile auf zwei Benzinlagerstätten übergegriffen habe, sagte Declan Emelumba, Informationsbeauftragter im Staat Imo. Der ganze Komplex habe in Flammen gestanden, die sich rasch ausgebreitet hätten.

Die Explosionsursache war zunächst unklar. Zu dem Auslöser und dem Ausmaß von Tod und Zerstörung seien Ermittlungen eingeleitet worden.

„Eine Menge Menschen sind gestorben. Die Menschen, die starben, sind alle illegale Arbeiter“, sagte Polizeisprecher Michael Abattam. Die Verwaltung des Bundesstaates suche nach dem Besitzer der Raffinerie, an der sich die Explosion ereignet habe. Der Mann sei zur Fahndung ausgeschrieben worden.

Illegale Raffinerien sind keine Seltenheit in Nigeria, wo dubiose Geschäftsleute oft Regeln und Steuern umgehen, indem sie die Anlagen in abgelegenen Gegenden errichten lassen. So entziehen sie sich dem Arm der Behörden. Die Umtriebe sind derart weit verbreitet, dass sie die Rohölproduktion in dem westafrikanischen Land beeinträchtigen. Nigeria ist der größte Rohölproduzent auf dem Kontinent, verfügt aber über wenige Raffinerien. In der Folge müssen der Großteil des Benzins und andere Kraftstoffe importiert werden.

(lha/dpa)
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