Nach Regierungsanordnung Niederländer hamstern Hasch in Coffee-Shops

Amsterdam · Das jüngste Vorgehen der Niederlande gegen das Coronavirus hat vor Amsterdams berühmten Coffee-Shops für lange Schlangen gesorgt.

 Menschen stehen Schlange vor den sogenannten Coffee-Shops in denen Haschisch und andere leichte Drogen verkauft werden.

Menschen stehen Schlange vor den sogenannten Coffee-Shops in denen Haschisch und andere leichte Drogen verkauft werden.

Foto: dpa/Phil Nijhuis

Nachdem die Regierung die Schließung aller Bars und Restaurants angeordnet hatte, eilten Kunden in Amsterdam und anderswo zu den ebenfalls betroffenen Coffee-Shops, in denen Haschisch verkauft wird. Viele hofften, vor den angeordneten drei Wochen ohne Schule oder Arbeit, noch etwas Pot zu bekommen.

Eine Frau aus der Gesundheitsbranche, die ihren Namen nicht nennen wollte, sagte, sie sei sofort losgelaufen, nachdem Gesundheitsminister Bruno Bruins in seiner Pressekonferenz die Schließung der Coffee-Shops erwähnt habe. „Ich rauche nicht viel, aber ich dachte, ich muss drei Wochen drin sitzen“, sagte sie der Nachrichtenagentur AP, während sie vor dem Coffee-Shop „Bullwackie“ anstand, wo ein Gramm Gras der Marke Amnesia für zehn Euro zu haben war.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die niederländische Regierung an Sonntag die Schließung aller Schulen, Bars, Restaurants, Sexclubs und Cannabis-Cafés angeordnet. Alle Restaurants und Bars mussten laut Gesundheitsminister Bruno Bruins am Sonntag um 18.00 Uhr schließen.

In den Niederlanden war der Druck auf die Behörden zuletzt gewachsen, nachdem das benachbarte Belgien Maßnahmen wie Schul- und Restaurantschließungen bereits am Donnerstag angeordnet hatte. Die offizielle Zahl der Todesfälle in den Niederlanden durch die Lungenkrankheit Covid-19 liegt bei 20. Bislang wurden 1135 Infektionen registriert.

(ala/dpa/AFP)
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