Unwetter in den USA „Nicholas“ als Hurrikan in Texas auf Land getroffen

Houston · Das Gebiet an der Golfküste rüstet sich für Starkregen und Überschwemmungen. So schlimm wie bei Hurrikan „Harvey“ 2017 dürfte die Lage nach Einschätzung von Meteorologen aber nicht werden.

 Mit bis zu 120 Stundenkilometern trifft der Sturm „Nicholas“ bei Texas auf Land.

Mit bis zu 120 Stundenkilometern trifft der Sturm „Nicholas“ bei Texas auf Land.

Foto: AP/Annie Rice

Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde ist Hurrikan „Nicholas“ am Dienstag an der Küste des US-Staats Texas auf Land getroffen. Anschließend wurde er vom Nationalen Hurrikanzentrum in Miami zu einem Tropensturm herabgestuft. Es wird erwartet, dass er einem Gebiet von Mexiko bis Louisiana Starkregen und Überschwemmungen bringt. Betroffen ist in Texas ein Gebiet, das 2017 von Hurrikan „Harvey“ verwüstet wurde. Louisiana, wo „Nicholas“ am Mittwoch erwartet wird, hat noch mit den Folgen von Hurrikan „Ida“ Ende August zu kämpfen.

„Nicholas“ traf etwa 17 Kilometer west-südwestlich von Sargent Beach auf Land. Unklar war, wie langsam er über den Südosten von Texas und den Südwesten von Louisiana weiterziehen und wie viel Regen er bringen würde. Im tiefen Süden der USA wurden lebensgefährliche Sturzfluten befürchtet. Hurrikan-Forscher Brian McNoldy von der Universität von Miami sagte aber, er erwarte, dass „Nicholas“ in jeder Hinsicht deutlich schwächer als „Harvey“ sein werde, der 68 Menschen das Leben kostete.

Der Meteorologe Kent Prochazka vom Nationalen Wetterdienst sagte der Nachrichtenagentur AP am Dienstagfrüh, in Küstenbezirken habe der Sturm zahlreiche Bäume entwurzelt. Der Netzbetreiber CenterPoint Energy erklärte, mehr als 300 000 Haushalte im Raum Houston seien ohne Strom, die Zahl werde vermutlich noch steigen.

In Houston wurden Überschwemmungen befürchtet. Nach Angaben von Bürgermeister Sylvester Turner wurden entsprechende Vorbereitungen getroffen, unter anderem wurden zur Rettung aus Hochwasser geeignete Fahrzeuge über die Stadt verteilt und Flutbarrieren an gefährdeten Stellen errichtet. Zahlreiche Schulbezirke an der texanischen Golfküste sagten am Dienstag den Unterricht ab. In Louisiana rief Gouverneur Bel Edwards bereits am Sonntagabend in Vorbereitung auf den Hurrikan den Notstand aus.

„Nicholas“ ist der 14. namentlich benannte Sturm der atlantischen Hurrikan-Saison 2021. Wie der Forscher Phil Klotzbach von der Colorado State University twitterte, gab es seit 1966 bis zum 12. September nur vier weitere Jahre, in denen 14 benannte Hurrikane registriert wurden: 2005, 2011, 2012 und 2020.

(june/dpa)
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