Ehepaar stirbt in Hitze Eltern retteten Neunjährigem in US-Wüste wohl das Leben

Reims/Albuquerque · In der Hitze der Wüste wird der Traumurlaub einer französischen Familie zum tödlichen Alptraum. Die Eltern sterben bei einer Tour durch Sanddünen. Der Junge überlebt trotz extremen Wassermangels.

 Die Wüste in New Mexico.

Die Wüste in New Mexico.

Foto: afp, ljm

Nach dem tödlichen Ende eines Traumurlaubs in der Wüste des US-Staates New Mexico ist ein Neunjähriger ohne seine verunglückten Eltern nach Frankreich zurückgekehrt. Der Junge sei begleitet von seiner Großmutter am Sonntagabend in Paris eingetroffen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP. Die Oma des Neunjährigen war in die USA geflogen, um ihren Enkel dort abzuholen.

Laut Berichten amerikanischer Medien war der Junge am Dienstagnachmittag im Nationalpark White Sands als einziger Überlebender gefunden worden. Er machte mit seiner Familie aus einer kleinen Gemeinde bei Reims in der Champagne dort Urlaub. Bei extremer Hitze und Trockenheit waren sie im Park zu Fuß unterwegs. Die Mutter war dabei allein auf dem Rückweg zum Auto umgekommen.

Angestellte des Parks fanden die 51-Jährige bei einer Kontrolle. Alarmierte Parkranger entdeckten auf der Kamera der Frau aktuelle Fotos von einem Mann und einem Kind am Eingang zum Nationalpark und suchten die beiden daraufhin. Wenig später wurden Vater und Sohn nur wenig abseits des eigentlichen Weges gefunden. Der 42 Jahre alte Mann war bereits tot. Der Neunjährige litt unter extremem Wassermangel.

Ermittlern schilderte der Junge, seine Mutter sei zurückgekehrt, weil sie sich bei den hohen Temperaturen nicht wohlgefühlt habe. Als sein Vater bewusstlos geworden sei, habe er sich entschieden, bei ihm zu bleiben, weil er nicht gewusst habe, was er sonst tun könne.

"Sie haben die Härte der Naturelemente unterschätzt", wurde der Sheriff von Otero County, David Hunter, zitiert. Die Wanderung soll die Familie seit längerem geplant haben. Für den US-Urlaub waren fünf Wochen vorgesehen. Erst im vergangenen Jahr war das Ehepaar für zehn Tage zu einem ähnlichen Trip in den USA gewesen. Diesmal sollte mehr Zeit zur Verfügung stehen.

Möglicherweise haben die Eltern ihrem Sohn das Leben gerettet. Ermittler glauben, dass das Paar dem Jungen in der Hitze jeweils doppelt soviel Wasser gegeben hat, wie sie selbst tranken.

Besucher werden in White Sands vor den Bedingungen in der Wüste mit aktuellen Temperaturen bis zu 40 Grad gewarnt. In dem für seine hellen Sanddünen bekannten Park nahe der Grenze zu Mexiko sind entlang einer 13 Kilometer langen Straße vier Wanderpfade ausgewiesen. Auf dem mit gut sieben Kilometer längsten Pfad, dem Alkali Flat Trail, wurde die Familie gefunden.

(dpa)
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