Wegen Drogenschmuggel verurteilt Neun Jahre nach Prozess: Australierin auf Bali kommt frei

Denpasar · Jahrelang hat eine junge als Drogenschmugglerin verurteilte Australierin ihre Unschuld beteuert. Mit 36 kommt sie jetzt aus dem Gefängnis in Indonesien frei. Ihr Fall hat Schlagzeilen gemacht.

Wegen Drogenschmuggel verurteilt: Neun Jahre nach Prozess: Australierin auf Bali kommt frei
Foto: afp, RG/DD

Neun Jahre nach ihrem aufsehenerregenden Drogenprozess kommt die Australierin Schapelle Corby (36) auf der indonesischen Ferieninsel Bali frei.

Das sagte der Justizminister am Freitag in Jakarta. Der Fall machte internationale Schlagzeilen, weil ihr zunächst die Todesstrafe drohte. Corby war mit 4,2 Kilogramm Cannabis im Gepäck am Flughafen von Bali erwischt worden, hat aber stets ihre Unschuld versichert. Ihre Geschichte wurde 2007 verfilmt.

Flughafenarbeiter hätten das Rauschgift wohl nach dem Einchecken in Brisbane oder beim Umsteigen in Sydney in ihre Tasche gesteckt, sagte sie im Prozess.

Die Richter glaubten die Geschichte nicht. Sie wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die Urteilsverkündung wurde 2005 live im australischen Fernsehen übertragen. Corby kam in das überfüllte und berüchtigte Kerobokan-Gefängnis von Bali.

Die Freilassung geschah nicht aus Zweifel an ihrer Schuld: "Wir sind nicht etwa großzügig oder geben irgendjemand Sonderbehandlung", sagte Justizminister Amir Syamsuddin. "Vorzeitige Entlassungen sind im Gesetz reguliert." Corby sei eine von 1291 Gefangenen, die vorzeitig auf freien Fuß kämen. Sie müsse bis 2017 in Indonesien bleiben und sich regelmäßig bei der Polizei melden.

Die Schulabbrecherin, die zu Hause in Logan an der australischen Ostküste im Schnellimbiss ihrer Mutter arbeitete, war 2004 mit ihrem Bruder und Freunden zu einem Spaßtrip nach Bali geflogen. Die Gruppe hatte Bodyboards dabei, kurze Surfbretter zum Wellenreiten.

Als Corby im Flughafen von Denpasar auf Bali durch den Zoll ging, hielten Beamte sie an. Sie fanden in ihrer Bodyboard-Tasche das Rauschgift.

(dpa)
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