Wintereinbruch und Krankheiten Neue Welle von Todesopfern in Erdbebenregion befürchtet

Muzaffarabad (rpo). Noch immer ist die Zahl der getöteten Menschen nach dem schweren Erdbeben in Pakistan völlig offen. Die Behörden befürchten, die Zahl von bislang schätzungsweise 54.000 Toten könnte noch deutlich in die Höhe schnellen.

 Die Betroffenen in der Erdbebenregion müssen sich jetzt auch noch auf den heranziehenden Winter vorbereiten.

Die Betroffenen in der Erdbebenregion müssen sich jetzt auch noch auf den heranziehenden Winter vorbereiten.

Foto: AFP, AFP

Der hereinbrechende Winter und Infektionskrankheiten könnten die Zahl steigen lassen, nachdem noch immer viele Straßen unpassierbar sind. Militärsprecher Farooq Nasir sagte am Dienstag, mit Hilfe kleinerer Hubschrauber sollten Hilfsgüter auch in entlegenere Bergregionen geflogen werden.

Pakistanische und amerikanische Hubschrauber setzten ihre Hilfsflüge nach Muzaffarabad am Dienstag fort. Etwa 80 Soldaten wurden nach Militärangaben ins Neelum-Tal nördlich der Stadt geflogen, um zu Fuß Vorräte zu verteilen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen waren mehr als 80 Hubschrauber im Einsatz. Die UN wollten bis zu 150.000 weitere Zelte für die Erdbebenopfer zur Verfügung stellen, etwa 30.000 wurden bereits verteilt. In Feldlazaretten sollten tausende verletzte Flüchtlinge behandelt werden, die dringend operiert werden müssen.

Auch Indien hat dem Nachbarland Unterstützung zugesagt. Einen Vorschlag, dass Neu-Delhi Militärhubschrauber ohne Besatzung nach Pakistan entsenden sollte, wies die Regierung jedoch zurück. Pakistan seinerseits lehnt eine Beteiligung indischer Streitkräfte bei den Rettungsbemühungen ab.

Die Kaschmir-Region wurde unterdessen weiter von Nachbeben erschüttert. Bericht über Schäden gab es aber nicht, wie Seismologen in Peshawar mitteilten Seit dem Erdstoß der Stärke 7,6 am 8. Oktober wurden mehr als 700 Nachbeben registriert.

In der Hauptstadt Islamabad wurden weitere Leichen aus einem bei dem Beben eingestürzten Wohnhaus geborgen, die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg damit auf 62. 19 Personen wurden noch vermisst.

(ap)
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