Rätselhafte Fälle in England Scotland Yard findet Behälter mit Nervengift Nowitschok

Amesbury/London · Eine 44-jährige Britin starb an den Folgen des Nervengifts Nowitschok. Nun hat Scotland Yard den Behälter gefunden, durch den sie in Kontakt mit dem Gift kam.

 Polizisten sperren eine Straße in der britischen Stadt Amesbury: Dort war ein Paar mit dem Nervengift Nowitschok in Kontakt gekommen.

Polizisten sperren eine Straße in der britischen Stadt Amesbury: Dort war ein Paar mit dem Nervengift Nowitschok in Kontakt gekommen.

Foto: dpa/Rod Minchin

Die britische Polizei hat den Behälter gefunden, durch den zwei Briten mit dem Nervengift Nowitschok in Kontakt kamen. Die 44-jährige Frau aus Amesbury war am Sonntagabend im Krankenhaus gestorben. In der Klinik in Salisbury hatte sie etwa eine Woche mit ihrem 45-jährigen Lebensgefährten gelegen. Er ist mittlerweile wieder ansprechbar und konnte von der Polizei befragt werden.

Scotland Yard teilte am Freitag mit, es handele sich um eine kleine Flasche, die im Haus des Mannes in Amesbury gefunden worden war. Tests hätten ergeben, dass es sich beim Inhalt der Flasche um das Nervengift Nowitschok gehandelt hat. Unklar ist, wie der Behälter in das Haus des Mannes gelangte.

Deshalb soll nun nach Polizeiangaben festgestellt werden, ob das Gift aus derselben Quelle stammt wie die Substanz, mit der der russische Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia im März vergiftet worden waren.

London bezichtigte Moskau, Drahtzieher des Anschlags auf die Skripals gewesen zu sein. Das Nervengift Nowitschok wurde in der früheren Sowjetunion entwickelt, später wurde damit auch in anderen Ländern experimentiert. Der Kreml bestreitet aber alle Vorwürfe.

Der Fall hatte eine diplomatische Krise ausgelöst: Mehr als zwei Dutzend Länder wiesen russische Diplomaten aus, Russland reagierte ebenfalls mit Ausweisungen.

(mba, dpa)
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