Erdbeben Zehntausende fliehen aus Kathmandu

Kathmandu · Zehntausende Menschen verlassen nach dem schweren Erdbeben Nepals Hauptstadt Kathmuandu. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Es fehlt an Strom, Trinkwasser und Informationen. Noch dramatischer ist die Lage auf dem Land.

Auch der Suche nach Wasser und Nahrung haben Zehntausende Menschen das von einem Erdbeben schwer getroffene Kathmandu-Tal in Nepal verlassen. Die nepalesische Zeitung "Himalayan Times" gab ihre Zahl am Dienstag mit mehr als 72.000 an. In der Hauptstadt des Himalaya-Landes gebe es derzeit keinen Strom und kaum Trinkwasser, sagte Philips Ewert, Einsatzleiter der Hilfsorganisation World Vision vor Ort. Alle großen Geschäfte und Banken seien geschlossen. "Außerdem wollen viele Menschen in ihre Heimatdörfer fahren und schauen, wie es ihren Familien geht", sagte Ewert. Auf Fotos waren völlig überladene Lastwagen und Busse zu sehen, die Kathmandu verließen.

Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte am Samstag große Teile Nepals sowie die angrenzenden Länder Indien und China erschüttert. Im Bebengebiet leben nach UN-Angaben etwa 6,6 Millionen Menschen. Wie viele davon wirklich stark betroffen sind, ist laut Ewert noch nicht abzusehen. Seine Organisation höre immer wieder, dass im Epizentrum die meisten Häuser zerstört seien. "Aber die Region ist noch völlig unzugänglich."

(dpa)
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