Kontrolleur zu Tode geprügelt Nahverkehr in Brüssel steht still

Brüssel · Nach einem tödlichen Angriff auf einen Kontrolleur in Brüssel steht der gesamte öffentliche Nahverkehr in der belgischen Hauptstadt über Ostern still. Mitarbeiter und Gewerkschafter der Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB beschlossen nach dem Angriff am Samstagmorgen, bis Dienstagnachmittag Busse und Bahnen anzuhalten, wie die STIB-Sprecherin Françoise Ledune sagte.

Demnach war der 56-jährige Kontrolleur am Samstag gegen 7 Uhr zu einem Unfall zwischen einem Bus und einem Auto gerufen worden. An der Unfallstelle sei er vom Autofahrer angegriffen und so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus starb.

Der Brüsseler Staatsanwalt Bruno Bulthe sagte, der Verdächtige sei am Nachmittag festgenommen worden. Er beklagte einen nicht hinnehmbaren Akt "sinnloser Gewalt". Bisherigen Erkenntnissen nach habe nur eine Person den Kontrolleur geschlagen. Robert Timmermans von der Gewerkschaft CSC-Transcom sagte, die Wiederaufnahme der Arbeit der Verkehrsbetriebe hänge von einem Gespräch mit Innenministerin Joelle Milquet am Dienstagnachmittag ab. "Wir erwarten klare und entschlossene Maßnahmen und keine kleinen Schritte", sagte Timmermans. "Das Sicherheitsproblem im öffentlichen Nahverkehr ist nicht neu".

Ministerpräsident Elio Di Rupo sprach sich für einen schnellen Prozess und die harte Bestrafung der Verantwortlichen aus. Innenministerin Milquet verurteilte "einen kriminellen Akt extremer Gewalt". Sie werde bei eine Kabinettssitzung am Dienstag Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Nahverkehr vorschlagen. Im Jahr 2010 wurden im öffentlichen Nahverkehr in Brüssel 773 Passagiere und 193 Mitarbeiter angegriffen.

(AFP)
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