Chaos auf den Philippinen Nach Taifun: "Viele Kinder irren hilflos umher"

Manila · Die Hilfsgüter sind unterwegs, doch sie erreichen die Betroffenen nur langsam. Denn noch immer sind viele Regionen auf den Philippinen nach dem Durchzug von Taifun "Haiyan" von der Außenwelt abgeschnitten. Insbesondere die Kinder leiden unter der Katastrophe, viele sind traumatisiert.

So leiden die Kinder nach dem Taifun "Haiyan"
20 Bilder

So leiden die Kinder nach dem Taifun "Haiyan"

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"Hier sind bis zu 90 Prozent der Häuser zerstört", berichtet Moritz Wohlrab von "Aktion Deutschland hilft" aus dem Norden der philippinischen Insel Cebu. "Entlang der Straßen, die wir befahren, halten hunderte Kinder Schilder in die Höhe und bitten flehend: 'We need food!', 'We need water!', 'Help us!'" Ähnliches berichtet auch die philippinische Sektion von World Vision. Sie twitterte: "Wir sahen viele Kinder, die nach Essen und Wasser bettelten."

Es sind die ersten Berichte der Helfer, die in die Katastrophengebiete vordringen. Und wie immer bei solchen Naturkatastrophen sind es vor allem die Kinder, die unter den Zuständen vor Ort leiden. Bilder von den Philippinen zeigen verängstigte Jungen und Mädchen. Ihre Augen lassen erahnen, welches Leid sie in den vergangenen Tagen erlitten haben.

"Ganz viele Kinder haben ihre Eltern, Geschwister oder Verwandte verloren. Andere sind durch die Katastrophe von ihren Familien getrennt worden, irren hilflos umher", sagt Fabian Böckler vom Kinderhilfswerk Plan International Deutschland, der im Krisengebiet mitanpacken soll, im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Die Kinder, so fügt er hinzu, bräuchten nicht nur Trinkwasser und Nahrung, sondern auch frühstmöglich psychologische Hilfe und auch Schutz, damit sie nicht Opfer von Verbrechen werden würden.

Carin van der Hor, Länderdirektorin von Plan Philippinen berichtet, dass viele Kinder nicht wüssten, wo sie hin sollten. "Manche Kinder haben Dinge gesehen, die ein Kind nur schwer verarbeiten kann. Diese Kinder brauchen uns jetzt."

Und es dürften von Tag zu Tag mehr werden. Denn erst nach und nach dringen Militär, nationale und internationale Helfer in die vom Taifun getroffenen Regionen hervor. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen haben rund 660.000 Menschen ihr Zuhause verloren.

(das)
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