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Super-Vulkan bei Neapel Was Sie zum drohenden Vesuv-Ausbruch wissen müssen

Düsseldorf/Neapel · Nach zwei Erdbeben in den vergangenen Wochen, steigt die Angst vor einem Ausbruch des Vesuv. Wir beantworten die wichtigsten Fragen von der Lage vor Ort über Expertenmeinungen bis hin zum Vergleich mit dem Untergang von Pompeji.

Vulkan Vesuv: Daten, Zahlen, Fakten
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Das ist der Vulkan Vesuv

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Foto: ZDF/ZDF/Nicolas Brénéol

Kurze Zeit nach den Erdbeben der Stärke 3,8 und 4,2 auf der Richterskala in Neapel sind sich Experten weiter uneins, wie mit den aktuellen Erkenntnissen umzugehen ist. Wir bieten einen Überblick und beantworten die wichtigsten Fragen.

Was macht den Vesuv so gefährlich?

Der Vesuv ist der einzig aktive Vulkan auf dem europäischen Festland. Er liegt direkt bei Neapel, mit knapp 900.000 Einwohnern der drittgrößten italienischen

Stadt. Dazu kommt: In der Nähe des Vulkans liegen die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei). Dieses über 150 Quadratkilometer große Gebiet teilt sich eine Magmakammer mit dem Vulkan. Diese liegt gut zehn Kilometer tief. Im gesamten Gebiet gibt es zudem Thermalquellen und mehr als 50 Eroptionsherde. Auch die italienischen Inseln Ischia, Procida und Nisida wären im Ernstfall betroffen. Würde der Vulkan ausbrechen, hätte das fatale Folgen für die gesamte Region. Zum Vergleich: Bei einem großen Ausbruch vor gut 39.000 Jahren wurden Teile Mittelitaliens zerstört, die Auswirkungen auf das Klima waren massiv.

Wie ist die aktuelle Lage in Neapel?

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Foto: dpa/Osvaldo Cantero

Nach den Erdbeben vom 27. September und 2. Oktober ist spätestens klar: Neapel und Umgebung sitzen auf einem Pulverfass. Zwar werden die Aktivitäten des Vulkans und der Phlegräischen Felder rund um die Uhr beobachtet, doch richtet sich der Blick auf mögliche Vorbereitungen für den Ernstfall. Dann müssten 1,3 Millionen Menschen aus der Umgebung evakuiert werden. Die Pläne des Zivilschutzes sehen vor, dass Betroffene dann mit Fahrzeugen, Bussen, der Bahn oder Schiffen evakuiert würden – falls der Ausbruch rechtzeitig vorhersehbar wäre.

Warum sind sich die Experten uneins?

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Foto: dpa/Salvatore Allegra

Bislang hatte die Zweigstelle des nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in Neapel, an den auch ein Observatorium für die Phlegräischen Felder und den Vesuv angeschlossen ist, vor Panikmache gewarnt. „Es gibt keinen Grund für Alarmismus“, sagte Direktor Mauro De Vito. Im Wochenrhythmus beraten Vulkanologen und Zivilschützer über die Situation. Einer Studie aus dem vergangenen Juni zufolge, die Forschende des University College London und des INGV angefertigt hatten, gibt es Anzeichen für ein Aufbrechen der Vulkan-Oberfläche, das einem Ausbruch vorhergehe.

Was geschieht, wenn der Vulkan wirklich ausbricht?

Wie beim letzten heftigen Ausbruch im Jahr 1538 wäre wohl ein größerer Teil Italiens von den Folgen betroffen. Nicht nur müssten Millionen von Menschen um Leben und Gesundheit fürchten, auch die klimatischen und wirtschaftlichen Folgen wären verehrend. Nach den jüngsten Erdbeben sollen nun Evakuierungspläne und Fluchtwege überarbeitet werden.

Ist die Lage mit dem Ausbruch von Pompeji vergleichbar?

Der Vesuv liegt nicht weit von Neapel entfernt. In der Region leben über eine Million Menschen (Archivbild).

Foto: picture alliance / dpa

Schon ein mal ist der Vesuv ausgebrochen und hat eine Spur der Zerstörung hinterlassen, die noch heute besichtigt werden kann. Im Jahr 79 nach Christus traf es unter anderem die Einwohner der Stadt Pompeji. Trotz Warnzeichen wie schwarzem Rauch, einem verdunkelten Himmel und herabregnender Asche, kam der Ausbruch überraschend. Heute ist dies eher unwahrscheinlich; moderne Systeme zeichnen die kleinsten Veränderungen auf. Im Ernstfall wird also Alarm geschlagen.