Lloret de Mar Mutter tötet Kinder aus Angst um Sorgerecht

Madrid (RPO). Im Fall des rätselhaften Todes von zwei britischen Kindern in einem spanischen Urlaubsort sind neue Details bekanntgeworden. Die Mutter der beiden fünf Jahre und elf Monate alten Geschwister habe nach der Festnahme ihres Mannes wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs gefürchtet, das Sorgerecht zu verlieren, berichtete die spanische Zeitung "El Mundo" am Donnerstag. Sie habe deshalb nach der Ermordung ihrer Kinder versucht, sich das Leben zu nehmen.

Die 43-Jährige war am Dienstag unter Mordverdacht festgenommen worden, nachdem die beiden Kinder in einem Hotelzimmer in dem Badeort Lloret del Mar tot aufgefunden worden waren. In einer Art Abschiedsbrief habe die Britin die Tötung ihrer Kinder mit der Angst um das Sorgerecht begründet, berichtete "El Mundo". Ihr Selbstmordversuch sei aber gescheitert. Die Frau bat letztlich die Rezeption des Vier-Sterne-Hotels, einen Krankenwagen zu rufen.

Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht. Ermittler brachten die Frau am Donnerstag zurück in ihre Wohnung in Barcelona, wo sie mit ihren Kindern und ihrem Mann gelebt hatte. Sie sollte am Freitag nach der Veröffentlichung des Autopsieberichts vor Gericht erscheinen.

Spanischen Medienberichten zufolge wurden die beiden Kinder offenbar erstickt. Die Obduktion kam demnach zu dem Schluss, dass das Mädchen und der Junge nicht missbraucht wurden. Der Vater der Geschwister ist nach britischen Angaben ein mutmaßlicher Pädophiler. Ihm werden 13 Sexualdelikte zur Last gelegt, darunter die Vergewaltigung eines Mädchens.

(AFP/felt)
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