Schlag gegen ETA in Frankreich Mutmaßlicher Militärchef festgenommen

Madrid · Neuer Schlag gegen die ETA: In Frankreich wurde am Sonntag der mutmaßliche Militärchef der baskischen Terror-Organisation festgenommen. Wie das spanische Innenministerium mitteilte, wurde bei der Operation auch der mutmaßliche Stellvertreter des militärischen ETA-Anführers dingfest gemacht.

50 Jahre ETA: blutige Chronik des Terrors
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Foto: ddp

Die Festnahmen seien in einer Gemeinschaftsoperation der französischen und der spanischen Polizei in dem Dorf Cauna bei Mont-de-Marsan im Südwesten Frankreichs erfolgt.

Die beiden Männer seien in einem gestohlenen Auto mit gefälschtem Kennzeichen unterwegs gewesen. Sie waren mit Pistolen bewaffnet, leisteten aber keinen Widerstand. Die spanischen Ermittler vermuteten, dass die beiden Verdächtigen in der Gegend neue ETA-Mitglieder anwerben wollten.

Die ETA, die für einen unabhängigen baskischen Staat kämpft, hatte im Oktober 2011 einen "definitiven Gewaltverzicht" erklärt. Sie lieferte aber nicht ihre Waffen ab und gab auch ihre Untergrundaktivitäten nicht auf.

Der mutmaßliche Militärchef Oroitz Gurruchaga Gogorza hatte sich nach Erkenntnissen der spanischen Ermittler 2008 der ETA angeschlossen und war rasch in die Spitze der Organisation aufgestiegen. Nach diesen Angaben war der 30-Jährige zuletzt der Chef des militärischen Apparats der ETA und für die Anwerbung neuer Mitglieder zuständig.

Sein mutmaßlicher Stellvertreter, der 32 Jahre alte Javier Aramburu Sagarminaga, steht im Verdacht, einer Terrorzelle angehört zu haben, die im Jahr 2008 im spanischen Baskenland eine Reihe von Anschlägen verübt hatte. Seit der Erklärung des Gewaltverzichts wurden 15 mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen, elf davon in Frankreich.

(dpa)
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