Heftige Niederschläge in Kalifornien Bei Promis beliebter Wohnort Montecito wird vollständig evakuiert

Montecito · Das dürregeplagte Kalifornien wird zuletzt von etlichen Stürmen heimgesucht. Das Ungemach macht auch vor Prominenz nicht halt. Es werden weitere Tote gezählt. Die Suche nach einem Fünfjährigen wird aus Sicherheitsgründen abgebrochen.

Heftige Niederschläge führen zu Überschwemmungen und Erdrutschen in Kalifornien
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Heftige Niederschläge führen zu Überschwemmungen und Erdrutschen in Kalifornien

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Foto: dpa/Carlos Avila Gonzalez

Schwere Regenfälle haben in Kalifornien Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Die jüngsten Unwetter in einer Reihe von Stürmen führten am Montag zu umfassenden Evakuierungen, ließen Bäume umknicken und führten zu Straßensperrungen. Zehntausende Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten, Schulen sagten teils den Unterricht ab. Die Zahl der Toten durch die jüngsten Stürme stieg nach Angaben der Behörden am Montag von zwölf auf mindestens 14.

Präsident Joe Biden erklärte einen Notstand, um die Reaktion der Behörden und Hilfen für mehr als ein Dutzend betroffene Landkreise zu beschleunigen, darunter Sacramento, Santa Cruz und Los Angeles. In Sacramento wurde eine obdachlose Person von einem umstürzenden Baum erschlagen, eine andere Person, als ein Baum auf ihr Haus stürzte, wie das Büro für Notfalldienste des kalifornischen Gouverneurs mitteilte.

Die Suche nach einem Fünfjährigen, der von Wassermassen mitgerissen wurde, wurde wegen des steigenden Pegels des Flusses Salina am Nachmittag (Ortszeit) abgebrochen, weil die Bedingungen zu gefährlich für Rettungstaucher waren, wie Tony Cipolla vom Sheriffbüro im San Luis Obispo County mitteilte.

Die Mutter des Jungen fuhr ein weißes Lastauto, das am Morgen vom Wasser erfasst wurde, wie der stellvertretende Feuerwehrchef Tom Swanson sagte. Umstehende hätten die Mutter aus dem Wagen gerettet, der Junge sei jedoch vom Wasser mitgerissen worden. Zu dem Zeitpunkt galt in dem Gebiet keine Evakuierungsanordnung.

Für die Stadt Montecito und die umliegenden Täler ordneten die Behörden eine vollständige Evakuierung an. Es war der fünfte Jahrestag eines Unglücks, bei dem in dem Ort im Jahr 2018 23 Menschen starben, als riesige Felsbrocken, Schlamm und Trümmer aus den Bergen in Folge eines Sturms 100 Häuser zerstörten. In der Stadt, die zwischen Bergen und dem Pazifik liegt, leben viele Prominente, darunter Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey sowie Prinz Harry und seine Frau Meghan mit ihren zwei Kindern.

US-Moderatorin Ellen DeGeneres dokumentierte auf Instagram die Überschwemmungen. Ihr Wohnort Montecito werde evakuiert, berichtete die 64-Jährige in einem Video von Montag (Ortszeit). „Da wir auf höher gelegenem Gebiet wohnen, wurden wir gebeten, uns zu Hause in Sicherheit zu bringen. Bitte bleibt alle in Sicherheit“, schrieb sie dazu.

In dem Selfie-Video ist DeGeneres neben einem schlammigen Fluss zu sehen, der über die Ufer tritt. Dieses Gewässer neben ihrem Grundstück sei eigentlich ein Bach, der sonst nie schnell fließe, sagte die Moderatorin. Nun stehe das Wasser bereits drei Meter hoch. „Wir müssen netter zu Mutter Natur sein, denn Mutter Natur ist nicht glücklich über uns.“

In dem Video erinnerte DeGeneres auch an die schweren Überflutungen und Schlammlawinen, die sich vor fünf Jahren in der Region ereigneten. „Menschen haben ihre Häuser und Leben verloren“, sagte sie.

Von der Evakuierungsanordnung waren etwa 10 000 Menschen betroffen. Der Sheriff von Santa Barbara County, Bill Brown, sagte, die Entscheidung gehe auf fortgesetzte starke Regenfälle zurück. Es gebe kein Anzeichen, dass sich die Lage vor Einbruch der Nacht ändern könne. Flüsse träten über die Ufer und viele Straßen seien überschwemmt, sagte er.

Auch andernorts mussten Menschen unwetterbedingt ihre Häuser verlassen. In Santa Cruz County waren etwa 32 000 Menschen wegen steigender Wasserstände von Evakuierungsanordnungen betroffen. Der nationale Wetterdienst berichtete von mindestens 20 Zentimetern Niederschlag binnen zwölf Stunden. Weiterer Regen wurde erwartet.

Die Straße nach Montecito ist gesperrt.

Die Straße nach Montecito ist gesperrt.

Foto: AP/Ringo H.W. Chiu

In Sacramento waren mehr als 35 000 Stromkunden von der Versorgung abgeschnitten. Am Vortag waren es noch mehr als 350 000 gewesen, nachdem große Bäume auf Stromleitungen gestürzt waren, wie der örtliche Stromversorger mitteilte.

(zim/dpa)
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