Rettungsschiff im Mittelmeer „Ocean Viking“ rettet binnen zwei Tagen mehr als 160 Flüchtlinge

Marseille · Das zentrale Mittelmeer gilt als gefährlichste Fluchtroute der Welt. Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ konnte vor der libyschen Küste viele Menschen retten. Ein libysches Boot sorgte dabei für Unruhe.

 Das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ (Archivfoto von 2019).

Das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ (Archivfoto von 2019).

Foto: dpa/Anthony Jean

Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ hat binnen zwei Tagen vor der Küste Libyens mehr als 160 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Am Montag rettete die Besatzung des Schiffs 94 Menschen aus einem überladenden Schlauchboot, wie die Hilfsorganisation SOS Méditerranée mitteilte. Bereits am Sonntag hatte das Schiff demnach mehr als 70 in Seenot geratene Migranten aufgenommen.

Unter den am Montag in internationalen Gewässern nahe der libyschen Küste geretteten Menschen befanden sich laut SOS Méditerranée zwei Frauen, ein Baby und 47 unbegleitete Minderjährige. Der Organisation zufolge näherte sich während der Rettungsaktion ein libysches Patrouillenboot, was zu „Unruhe“ unter den Flüchtlingen geführt habe. Hilfsorganisationen kritisieren, dass die Menschen auf dem Mittelmeer immer wieder von den Küstenwachen der Länder abgefangen und zum Beispiel zurück nach Libyen gebracht werden, wo ihnen Gewalt drohe.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) bezeichnet das zentrale Mittelmeer als gefährlichste Fluchtroute der Welt. Die Organisation geht davon aus, dass auf der Route seit 2014 mehr als 23.500 Menschen ums Leben kamen, darunter allein 2048 im vergangenen Jahr.

(peng/AFP)
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