"Sie sollten sich schämen und ekeln!" Missbrauch-Opfer Jaime Carrillo stellt Täterin in Youtube-Video bloß

Los Angeles · Aufgedeckte Fälle von Kindesmissbrauch haben nicht nur Deutschland in den letzten Jahren aufgeschreckt. Nun gibt es in den USA eine Fall, in dem ein Opfer viele Jahre nach dem Missbrauch die Täterin konfrontiert. Sie rief ihre Peinigerin an und stellte ein Video ins Netz.

 Jaime Carrillo konfrontiert via Telefon ihre ehemalige Peinigerin.

Jaime Carrillo konfrontiert via Telefon ihre ehemalige Peinigerin.

Foto: Screenshot Youtube

Jaime Carrillo aus Kalifornien ist heute eine 28-jährige Mutter. Im Alter von zwölf Jahren ist sie nach eigener Aussage von ihrer Sportlehrerin erstmals missbraucht worden. In den folgenden Jahren bis zum 18. Lebensjahr kam es immer wieder zu Übergriffen. Lange schwieg die Frau — bis jetzt.

"Ich bin 28 Jahre alt und habe jahrelang darauf gewartet, genug Mut zu finden, meine Lehrerin wegen sexuellen Missbrauchs anzuklagen." So beginnt das Opfer ihren Bericht in einem Video, das bislang fast eine Million Menschen bei Youtube angeklickt haben. In den folgenden Minuten wird das aufgezeichnete Telefonat zwischen ihr und ihrer ehemaligen Peinigerin abgespielt.

Darin wirft sie der Lehrerin Gehirnwäsche, Manipulation und eine gestohlene Kindheit vor. "Wissen Sie, dass das was Sie getan haben, falsch war? Sie sollten sich schämen und sich vor sich selbst ekeln!"

Die Täterin reagiert am Telefon mit einem Geständnis: Sie leugnet die schweren Vorwürfe nicht: "Ja, ich weiß, dass das falsch war. Ja, ich weiß das", sagte sie.

Und das hat Folgen. Denn die Täterin ist auch heute noch Lehrerin. Sie arbeitet als Vize-Direktorin an einer High School. Nur wenige Tage nach dem Telefonat mit ihrer Ex-Schülerin hat sie nun ihren Dienst quittiert. Und genau das war auch das erklärte Ziel von Carrillo: Inzwischen selbst Mutter wollte sie verhindern, dass weitere Kinder Opfer der Lehrerin werden.

In einem Interview mit CNN sagt Carrillo: "Ich bin heute selbst eine Mutter und will andere Kinder vor ihr schützen. Ich wollte sie an den Pranger stellen, um zu zeigen, wer sie wirklich ist." 15 Jahre lang habe sie dazu nicht den Mut gefunden.

(felt)
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