Mehrere Angriffe in Pakistan Mindestens acht UN-Helfer erschossen

Peshawar · Bewaffnete haben im Nordwesten Pakistans eine Mitarbeiterin des UN-Impfprogramms und ihren Fahrer erschossen. Die Angreifer attackierten überdies am Mittwoch zwei weitere Einsatzteams der Vereinten Nationen in der Stadt Charsadda, wie ein örtlicher Behördenvertreter sagte.

Unbekannte hatten in den vergangenen zwei Tagen mehrere Angriffe auf Mitarbeiter des Hilfsprogramms zur Impfung gegen Polio geführt und mindestens acht Menschen getötet. Die UN und die pakistanische Regierung verurteilten die Gewalt.

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Ein Talibansprecher sagte der Nachrichtenagentur AP am Telefon, seine Gruppe sei nicht für die Angriffe verantwortlich. Die Taliban lehnen die Impfaktion vehement ab. Sie werfen den westlichen Mitarbeitern des Programms Spionage vor. Gegner der Aktion hatten im vergangenen Jahr einen pakistanischen Arzt getötet, der unter dem Vorwand eines Impfprogramms dem US-Geheimdienst CIA bei der Suche nach dem damaligen Al-Kaida-Chef Osama bin Laden geholfen hatte.

Pakistan ist eines von drei Ländern auf der Welt, in denen Polio ein starkes Gesundheitsproblem darstellt. 2012 sank die Zahl der Erkrankungen auf 56. Im Vorjahr waren es laut UN-Angaben 190. Die meisten Neuerkrankungen konzentrieren sich im Nordwesten des Landes, wo Extremisten den Helfern den Zugang zu Kindern erschweren.

(APD)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort