Hunderttausende obdachlos Mindestens 64 Tote bei Doppel-Erdbeben in China

Peking · Bei zwei Erdbeben innerhalb einer Stunde sind im Südwesten Chinas Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Provinzregierung zählte in den ersten Stunden danach 64 Tote und 715 Verletzte.

September 2012: Schweres Erdbeben erschüttert China
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Die Zahl der Opfer könne weiter steigen, da Rettungskräfte erst nach und nach entlegene Dörfer in der bergigen Region erreichten, meldeten die Staatsmedien. Mehr als 200.000 Menschen mussten nach den Beben am Freitag in Sicherheit gebracht werden. Das sind deutlich mehr, als ursprünglich gemeldet wurde.

Etwa 39.000 Wohnhäuser wurden den Angaben zufolge zerstört oder beschädigt. Die Erdstöße erreichten nach Messungen der chinesischen Erdbebenwarte Stärken von 5,7 und 5,6. Das Epizentrum war nur wenige Kilometer von der Stadt Yiliang in der Provinz Yunnan entfernt. Die Gegend gilt als eine der ärmsten in China. Ein Rot-Kreuz-Sprecher sagte, viele Häuser in der Katastrophenregion seien nur aus Holz und Lehm gewesen und daher schnell eingestürzt.

Rund 5600 Helfer waren am späten Freitagabend im Einsatz. Die Nachrichtenagentur Xinhua sprach von schweren Rettungsarbeiten. "Straßen sind blockiert und die Helfer müssen Berge hinaufklettern, um die schwer getroffene Dörfer zu erreichen", zitierte sie einen Vertreter der Lokalregierung. Rund 6000 Zelte, Wasser, Lebensmittel und Kleidung wurden demnach in die Erdbebenregion entsandt.

Dutzende Nachbeben erschütterten die Region am Freitag. Auch in den benachbarten Provinzen Guizhou und Sichuan seien die Beben zu spüren gewesen. Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao machte sich einem Bericht des Staatsfernsehens zufolge auf den Weg in die Provinz, um sich über den Stand der Rettungsarbeiten zu informieren.

Der Südwesten Chinas ist immer wieder von Erdbeben betroffen. Bei einem schweren Beben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan waren im Mai 2008 fast 70.000 Menschen getötet worden.

(AFP)
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