Sturmchaos Mindestens 30 Tote bei Tornados in den USA

Washington · Gewaltige Tornados in den USA haben mindestens 31 Menschen in den Tod gerissen und eine Schneise der Verwüstung gezogen. Die Unwetterfront reichte von der Golfküste bis zu den Großen Seen. Es war bereits die zweite Serie von Tornados innerhalb einer Woche. Das ganze Ausmaß der Zerstörung war am Samstag noch nicht absehbar.

Die Wirbelstürme deckten am Freitag (Ortszeit) Dächer von Häusern und Schulen ab und richteten Schäden an einem Hochsicherheitsgefängnis an. Am stärksten wüteten die Tornados in Kentucky und Indiana. Einige ländliche Gemeinden seien nahezu dem Erdboden gleich gemacht worden, erklärten die Behörden. In Kentucky wurden mehrere Menschen unter den Trümmern vermutet.

Autos, Busse und Anhänger wurden zum Spielball des Sturms. In vielen Gegenden fiel der Strom aus, Telefonverbindungen waren unterbrochen. Bis 22.00 Uhr gab der Wetterdienst 269 Tornado-Warnungen heraus. Im gesamten Februar waren es nur 189.

Sie habe innerhalb von Minuten zwei Tornados über Henryville in Kentucky gesehen, sagte eine Augenzeugin. Der erste sei braun von Trümmern und Geröll gewesen, der zweite schwarz.

Kind aus den Armen der Mutter gerissen

Allein im Staat Indiana kamen den Behörden zufolge mindestens 14 Menschen ums Leben. In der Stadt Chelsea entriss der Sturm ein vierjähriges Kind den schützenden Armen seiner Mutter, wie ein Augenzeuge berichtete. Die 2.000-Seelen-Gemeinde Marysville wurde völlig verwüstet: "Marysville ist komplett zerstört", sagte ein Polizeisprecher.

Aus Kentucky wurden ebenfalls mindestens 14 Tote gemeldet. Die gesamte Innenstadt von West Liberty sei zerstört, erklärte die Polizei. Auch das Krankenhaus sei in Mitleidenschaft gezogen worden, Patienten hätten verlegt werden müssen.

Auch Alabama und Tennessee betroffen

In den US-Staaten Alabama, Ohio, Virginia und Tennessee wurden ebenfalls zahlreiche Häuser beschädigt. Tausende Schulkinder in etlichen Staaten wurden vorsorglich nach Hause geschickt. Auch mehrere Universitäten wurden geschlossen.

Offenbar ebenfalls durch einen Tornado wurde das Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Nähe von Huntsville in Alabama beschädigt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Den Behörden zufolge entkam keiner der etwa 2.100 Insassen.

Erst Mitte der Woche waren bei einer Serie von Wirbelstürmen im Mittleren Westen der USA mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen.

(dpa)
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