Blutbad in Nigeria Mindestens 20 Studenten erschossen

Addis Abeba/Abuja · Unbekannte haben in einem Studentenwohnheim in Nigeria ein Blutbad angerichtet und mindestens 20 Menschen getötet. Vermutlich steckt die radikalislamische Sekte Boko Haram hinter dem Massaker.

Chronik der Anschläge der Boko-Haram-Sekte
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Foto: dapd, Dele Jones

Die Zeitung "Daily Times Nigeria" berichtete in ihrer Online-Ausgabe von dem Massaker an mindestens 20 Studenten. Es wird vermutet, dass die radikalislamische Sekte Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Der Überfall ereignete sich am späten Montagabend in der Nähe des Campus der Universität von Mubi im Nordosten des Landes, wie ein Student der Nachrichtenagentur dpa sagte.

"Die Leute sind aus dem Nichts aufgetaucht, und nachdem die Tür geöffnet wurde, haben sie zu schießen begonnen", berichtete der Informatik-Student. "Ich habe gehört, dass die Täter anscheinend zunächst nach der ethnischen Zugehörigkeit gefragt und dann die Studenten erschossen haben." Die Universität sei bis auf weiteres geschlossen worden.

Die Informationslage ist schwierig, weil die Islamisten kürzlich die Telefonmasten in der Region zerstört haben und Mobiltelefone kaum noch funktionieren. Erst vor wenigen Tagen war die Armee in der Stadt mit einer mehrtägigen Operation gegen Boko Haram vorgegangen und hatte zahlreiche Mitglieder festgenommen.

Die militante Gruppe lehnt jeden westlichen Lebensstil ab und hat in den vergangenen Jahren immer wieder schwere Anschläge verübt, etwa auf Kirchen oder Lokale, in denen Alkohol ausgeschenkt wird. Ziel sind vor allem Christen, die im muslimisch geprägten Norden Nigerias leben. Über 1000 Menschen sind bereits ums Leben gekommen.

(dpa)
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