Malaysia Airlines MH370-Opfer hoffen weiter auf Spuren

Peking/Kuala Lumpur · 100 Tage nach dem Verschwinden des Flugzeugs MH370 der Malaysia Airlines fehlt noch immer jede Spur. Flugzeug und Passagiere werden weiter vermisst. Die malaysische Regierung will die Suche nach dem Flieger fortsetzen. Angehörige hatten ein Ende der Ermittlungen befürchtet.

Der Fall des verschwundenen Flugs MH370
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Der Fall des verschwundenen Flugs MH370

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Foto: dpa, ra ms

Angehörige von 239 Menschen warten seit genau 100 Tagen auf ein Lebenszeichen von ihren Verwandten und Freunden. Seitdem ist die Boeing 777 der Malaysia Airlines vom Radar verschwunden. Kurz nach dem Start in Kuala Lumpur verloren sich Tower und Flugzeugbesatzung. Es herrschte Funkstille.

Von den Passagieren, die eigentlich wenige Stunden später in Peking landen sollten, fehlt seitdem jede Spur. Zwar haben Versicherer damit begonnen, erste Zahlungen von je 50.000 US-Dollar (rund 37.000 Euro) zu leisten. Doch weigern sich manche Angehörige, unter den unklaren Umständen zu trauern. Das würde bedeuten aufzugeben.

Rettungsmannschaften suchen nach verschollener Boeing
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Rettungsmannschaften suchen nach verschollener Boeing

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Sorge vor Ende der Suchaktion

Verschwundene Boeing: Angehörige zwischen Hoffen, Wut und Verzweiflung
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Verschwundene Boeing: Angehörige zwischen Hoffen, Wut und Verzweiflung

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Angehörige von mindestens zwei Passagieren des verschollenen Flugs MH370 lehnen die gebotene Entschädigung ab, solange das Flugzeug nicht gefunden wird. Wen Wancheng, der Vater eines Passagiers, sagte, es wäre ein Fehler, das Geld anzunehmen, bevor man wisse, was wirklich mit dem Flugzeug geschehen sei. Die Sorge der Angehörigen: Finden sie sich mit der finanziellen Entschädigung ab, akzeptieren sie indirekt auch den Tod der Vermissten und der Druck auf die Verantwortlichen, die Suchaktionen fortzuführen, schwindet.

Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein versuchte diese Befürchtungen zu zerstreuen: "Wir können und wollen nicht ruhen, bis MH370 gefunden ist", sagte er. Die Angehörigen von Besatzung und Passagieren würden nicht im Stich gelassen. Der Minister dankte Australien, China und den anderen Ländern, die sich an der Suche beteiligten.

Flug MH370: Chinesische Angehörige stürmen Presseraum
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Foto: ap

Die malaysischen Behörden waren regelmäßig für ihre Informationspolitik angesichts der Tragödie kritisiert worden - vor allem von verzweifelten Hinterbliebenen der Passagiere. Der Chef von Malaysia Airlines, Ahmad Jauhari Yahya, sprach in einer Erklärung von den "längsten und schmerzvollsten hundert Tagen" in der Geschichte der Fluggesellschaft.

Ermittler glauben, dass die Maschine ihren Kurs umkehrte, mehrere Stunden über den Indischen Ozean flog und dann abstürzte. Es wurden aber in der vermuteten Absturzregion westlich von Australien bisher trotz intensiver Suche keine Wrackteile entdeckt.

Mit Agenturmaterial.

(ape )
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