Interesse an Satellitenbilder Niederlande bitten Russland um Informationen zu MH17-Absturz

Den Haag · Wird Moskau kooperieren? Bei der Suche nach den Verantwortlichen für den Absturz des Passagierflugzeugs MH17 im Osten der Ukraine erhoffen sich die niederländischen Ermittler Informationen aus Russland.

Malaysia Airlines: Bilder von den Aufräumarbeiten nach MH17-Absturz
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Helfer räumen Trümmerfeld nach MH17-Absturz auf

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"Wir sind dabei, Kontakt mit der russischen Botschaft aufzunehmen, um zu erfahren, ob die russischen Behörden über für die Strafermittlung relevante Informationen verfügen", sagte der Sprecher der niederländischen Staatsanwaltschaft, Wim de Bruin, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Dabei geht es auch um russische Satellitenaufnahmen, wie Chefermittler Fred Westerbeke in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Spiegel" sagte.

Das Passagierflugzeug von Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der umkämpften Ostukraine offenbar abgeschossen worden. Alle 298 Insassen starben, 284 Opfer wurden bislang identifiziert. Weil 193 Opfer aus den Niederlanden stammen, hat Den Haag die Leitung der Ermittlungen übernommen.

Nach "Spiegel"-Informationen geht der Bundesnachrichtendienst (BND) davon aus, dass die Maschine mit vier Deutschen an Bord von prorussischen Rebellen mit einer erbeuteten Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Auch die Ukraine und die USA machen die Rebellen für den Absturz verantwortlich.

Dagegen erklärte Russland wiederholt, die ukrainische Armee stecke hinter dem Unglück. Unter Berufung auf eigene Radardaten hatte Moskau angegeben, zum Zeitpunkt des Absturzes habe sich ein ukrainisches Kampfflugzeug in der Nähe der Passagiermaschine aufgehalten. Westerbeke sagte dem "Spiegel", er halte den Abschuss von MH17 durch eine Boden-Luft-Rakete weiter für das wahrscheinlichste Szenario. "Aber wir verschließen nicht die Augen vor der Möglichkeit, dass es anders gewesen sein könnte", sagte Westerbeke.

(AFP)
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