Stärke von 7,6 an der Pazifikküste Schweres Erdbeben in Mexiko am Jahrestag früherer Beben

Mexiko-Stadt · Einem schweren Beben im Bundesstaat Michoacán an der Pazifikküste folgten mehr als 70 Nachbeben. Bislang wird von einem Todesopfer berichtet. Am 19. September waren 2017 und 1985 bei Erdbeben in Mexiko zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.

In Mexiko-Stadt versammeln sich Menschen draußen , nachdem ein Erdbeben die zentrale Pazifikküste Mexikos erschütterte. Das Zentrum des Bebens soll im Bundesstaat Michoacan an der mexikanischen Pazifikküste gelegen haben.

In Mexiko-Stadt versammeln sich Menschen draußen , nachdem ein Erdbeben die zentrale Pazifikküste Mexikos erschütterte. Das Zentrum des Bebens soll im Bundesstaat Michoacan an der mexikanischen Pazifikküste gelegen haben.

Foto: dpa/Fernando Llano

Ausgerechnet am Jahrestag der beiden verheerenden Erdbeben von 1985 und 2017 hat ein Erdstoß der Stärke 7,7 Mexiko erschüttert. Ein Mann sei ums Leben gekommen, als im westmexikanischen Bundesstaat Colima die Befestigung eines Einkaufszentrums umstürzte, teilte Präsident Andrés Manuel López Obrador mit. Das Erdbeben erschütterte den Westen des Landes und die Hauptstadt Mexiko-Stadt kurz vor einem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD).

Das Zentrum des Bebens lag 59 Kilometer südlich von Coalcoman im Bundesstaat Michoacán an der Pazifikküste, wie das Nationale Seismologische Institut mitteilte. Zunächst hatte das Institut die Stärke mit 7,4 angegeben, später dann mit 7,7. Im Bundesstaat Michoacán wurde nach Behördenangaben ein Mensch verletzt.
Die US-Wetterbehörde NOAA warnte vor Tsunamiwellen in bis zu 300 Kilometern Entfernung vom Epizentrum. In der auf das Beben folgenden Stunde gab es mehr als 70 Nachbeben, das schwerste mit einer Stärke von 5,1, teilte die nationale Koordinatorin des Katastrophenschutzes, Laura Velázquez bei einer Sitzung des Nationalen Notfallkomitees mit.

Nach Angaben des mexikanischen Zivilschutzes, der Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, und des Präsidenten wurden dort zunächst keine Schäden gemeldet. Es werde aber noch geprüft, wie die Lage in verschiedenen Regionen sei, hieß es. Der Sender Televisa dagegen berichtete von Schäden. Ein Krankenhaus in der Gemeinde Maruata in Michoacán soll schwer beschädigt worden sein.Der Schulunterricht wurde am Nachmittag in mehreren Staaten ausgesetzt. Der staatliche Stromanbieter CFE meldete einige Stromausfälle.

In der mexikanischen Hauptstadt war erst eine halbe Stunde vor dem Beben eine Erdbeben-Übung beendet worden. Die Bewohner verließen umgehend wieder ihre Häuser. „Wir dachten, das kann nicht wahr sein! Aber doch. Es ist beeindruckend, dass heute wieder einmal die Erde so stark bebt“, sagte die 37-jährige Karina Suárez im Zentrum der Hauptstadt.

Am Jahrestag der beiden schweren Erdbeben vom 19. September 1985 und 2017 halten die Behörden von Mexiko-Stadt regelmäßig eine Erdbeben-Übung ab. Am 19. September 1985 wurden bei einem Beben der Stärke 8,1 in Mexiko-Stadt mehr als 10.000 Menschen getötet und hunderte von Gebäuden zerstört. Am 19. September 2017 bebte die Erde in Mexiko wieder - 369 Menschen starben, davon 228 in Mexiko-Stadt.

Angesichts dieser Koinzidenzen betonte das Seismologische Institut, dies sei reiner Zufall. „Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund dafür.“ Auch Mexiko-Stadts Bürgermeisterin Sheinbaum, erklärte, nichts deute aus wissenschaftlicher Sicht darauf hin, dass „der 19. September ein besonderer Tag für Erdbeben ist“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier soll nach Angaben seiner Sprecherin heute nach Mexiko reisen. Neben politischen Gesprächen sind demnach unter anderem Treffen mit Vertretern der deutschen Wirtschaft geplant.

(juju/dpa/AP/AFP)
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