Unter den Opfern Kinder und Schwangere Menschen zu Tode getrampelt – 31 Tote bei Massenpanik im Süden Nigerias

Abuja · Vor einer kirchlichen Wohltätigkeitsveranstaltung kommt es zur Panik. Menschen werden zu Tode getrampelt. Unter den Opfern seien viele Kinder und eine Schwangere, berichtet ein Zeuge der Nachrichtenagentur AP.

 Bei einer Massenpanik kurz vor Beginn einer Kirchenveranstaltung in Nigeria sind nach Polizeiangaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. (Archivbild)

Bei einer Massenpanik kurz vor Beginn einer Kirchenveranstaltung in Nigeria sind nach Polizeiangaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. (Archivbild)

Foto: dpa/Uncredited

Mindestens 31 Menschen sind bei einer Massenpanik bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Süden Nigerias ums Leben gekommen. Das teilte die Polizei der Nachrichtenagentur AP am Samstag mit. Demnach handelte es sich um eine kirchliche Wohltätigkeitsveranstaltung, die Bedürftigen zugute kommen sollte. Nach Angaben der Polizeisprecherin Grace Iringe-Koko waren auch unter den Opfern im Bundesstaat Rivers viele Hilfesuchende. Ein Zeuge berichtete, unter den Toten sei eine Schwangere, außerdem viele Kinder.

Bei der kirchlichen Veranstaltung sollten die Bedürftigen kostenfrei shoppen können. Derartige Veranstaltungen sind in Nigeria nicht unüblich. In Afrikas größter Volkswirtschaft leben nach Daten der Regierung mehr als 80 Millionen Menschen in Armut.

Das Wohltätigkeitsprogramm am Samstag sollte um 9 Uhr beginnen, viele seien jedoch bereits vier Stunden früher eingetroffen, um sich einen Platz in der Schlange zu sichern, sagte Iringe-Koko. Irgendwie hätten sie das verschlossene Tor aufgebrochen. Zusätzlich zu den Toten seien auch sieben Menschen verletzt worden. Diese „sprechen auf die Behandlung an“, erklärte sie.

Auf Videos von vor Ort waren die Kleidung und die Schuhe zu sehen, die für die Bedürftigen gedacht waren. Ärzte und Sanitäter behandelten einige der Verletzten im Freien. Die Veranstaltung wurde ausgesetzt. Die Behörden ermittelten zu den Ursachen der Massenpanik.

Godwin Tepikor von der staatlichen Notfallbehörde erklärte, Ersthelfer hätten die Leichen totgetrampelter Menschen geborgen und in die Leichenhalle gebracht. Sicherheitskräfte riegelten das Gebiet ab. Dutzende Anwohner drängten sich später nahe der Unglücksstelle, trauerten um die Toten und boten den Rettungskräften Hilfe an.

Einer der Zeugen, der nur seinen Vornamen Daniel nannte, sagte „da waren so viele Kinder“ unter den Toten. Fünf der toten Kinder hätten die selbe Mutter, sagte er der AP. Er fügte hinzu, auch eine Schwangere habe ihr Leben verloren.

Nach Angaben des Zeugen Christopher Eze wurden einige Gemeindemitglieder von Angehörigen der Opfer nach der Massenpanik attackiert. Die Kirche lehnte es ab, zu der Situation Stellung zu nehmen.

(bora/dpa)
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