Nach Präsidentenmord auf Haiti Mehrere Verdächtige in Taiwans Botschaft festgenommen

Taipeh/Port-au-Prince · Der Mord an Haitis Präsident Jovenel Moise beschäftigt den Karibikstaat weiter. Verdächtige wurden nun auch in der Botschaft von Taiwan festgenommen.

Die Polizisten und Armee auf Haiti sind nach dem Präsidentenmord im Alarmzustand und auf der Suche nach den Verdächtigen.

Die Polizisten und Armee auf Haiti sind nach dem Präsidentenmord im Alarmzustand und auf der Suche nach den Verdächtigen.

Foto: AP/Joseph Odelyn

Nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse ist die haitianische Polizei in die Botschaft Taiwans in Port-au-Prince eingedrungen und hat dort 11 Tatverdächtige festgenommen. Dies teilte Taiwans Botschaft am Freitag mit. Die Aktion sei reibungslos verlaufen. Zuvor hatten die Behörden Haitis bereits die Festnahme von 15 Kolumbianern und zwei US-Bürgern bekanntgegeben.

Ohne jegliches Zögern habe Taiwans Botschaft der haitianischen Polizei grünes Licht für die Aktion gegeben, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Verdächtigen seien von der Polizei zum Verhör zurückgebracht worden. Taiwan sei ein „langjähriger Freund und glaubwürdiger Partner Haitis“.

Anders als die meisten anderen Staaten unterhält Haiti seit 65 Jahren volle offizielle Beziehungen zu Haiti. Der krisengebeutelte Karibikstaat ist damit einer von 15 diplomatischen Verbündeten Taiwans. China sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an und versucht, die Insel diplomatisch zu isolieren.

In Haiti war der 53 Jahre alte Staatschef Moïse in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde schwer verletzt und zur Behandlung in die US-Stadt Miami gebracht. Die Zeitung „Le Nouvelliste“ berichtete, Moïses Leichnam habe zwölf Einschusslöcher, zum Teil von großkalibrigen Waffen.

(june/dpa)
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