Flüchtlingsdrama Mehr als tausend Bootsflüchtlinge vor Italien und Malta gerettet

Rom · Es haben sich erneut dramatische Szenen vor der italienischen Küste ereignet. Allein tausend Menschen haben auf drei Schiffen versucht, Europa zu erreichen. Sie sind vor Italien und Malta gerettet worden.

 Am Donnerstag haben Polizisten in Hamburg eine Demonstration vor dem Rathaus in Hamburg auf. Lampedusa-Flüchtlinge und Unterstützer haben innerhalb der Bannmeile vor dem Rathaus in Hamburg demonstriert. Unterdessen gab es neue Zwischenfälle vor der Küste Italiens.

Am Donnerstag haben Polizisten in Hamburg eine Demonstration vor dem Rathaus in Hamburg auf. Lampedusa-Flüchtlinge und Unterstützer haben innerhalb der Bannmeile vor dem Rathaus in Hamburg demonstriert. Unterdessen gab es neue Zwischenfälle vor der Küste Italiens.

Foto: dpa, bom htf

Vor der italienischen Insel Lampedusa und vor Malta sind erneut mehr als tausend afrikanische Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden. Allein vor Lampedusa entdeckte die italienische Küstenwache nach offiziellen Angaben vom Samstag drei völlig überfüllte Boote mit etwa tausend Menschen an Bord. Ein weiteres Boot mit mehr als hundert Flüchtlingen wurde vor Malta geortet.

Auf den drei Schiffen etwa 75 Kilometer vor Lampedusa befanden sich den italienischen Behörden zufolge 94, 580 und 400 Menschen. Lillo Firetto, Bürgermeister der sizilianischen Hafenstadt Porto Empedocle, in die viele der Flüchtlinge gebracht wurden, sprach von einem "humanitären Drama".

"Die Glaubwürdigkeit der europäischen Institutionen gerät ins Wanken", sagte Firetto der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Italien und Malta, aber auch Griechenland und Spanien werfen Brüssel und den anderen EU-Staaten immer wieder vor, sich bei der Flüchtlingsproblematik aus der Verantwortung zu stehlen.

Die maltesische Marine rettete nach eigenen Angaben 103 Flüchtlinge, deren Schlauchboot unterzugehen drohte, darunter 13 Frauen und ein Baby. Sie wurden demnach zunächst auf maltesische Schiffe und dann auf das US-Kriegsschiff "USS Bataan" gebracht. Fünf Menschen seien nach Malta in ein Krankenhaus geflogen worden.
Vor Italien waren erst am Freitag etwa 2500 Flüchtlinge von insgesamt 17 Schiffen gerettet worden. Die meisten Asylsuchenden, die in Italien eintreffen, stammen aus Eritrea und Syrien und starten ihre gefährliche Reise über das Mittelmeer in Libyen.

Viele Flüchtlinge kommen auch aus verarmten afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Wegen des guten Wetters ist der Zustrom derzeit besonders groß. Tausende Flüchtlinge kommen jedes Jahr ums Leben, weil ihre Boote nicht seetüchtig oder überladen sind.

Die tunesischen Behörden hielten am Samstag vor der südlichen Küstenstadt Zarzis 67 Flüchtlinge auf, wie das Rote Kreuz mitteilte. Die Menschen aus Ghana, Bangladesch und dem Sudan seien mit einem Fischerboot in Libyen gestartet. Vor Zarzis waren bereits am Freitag etwa 200 Flüchtlinge gestoppt worden.

(DEU)
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