Obama reist ins Katastrophengebiet Mehr als 300 Tote bei Tornadoserie in den USA

Tuscaloosa (RPO). Nach der schlimmsten Tornadoserie in den USA seit fast vier Jahrzehnten ist das vollständige Ausmaß der Katastrophe noch nicht absehbar. Neusten Zahlen kostete die Katastrophe mehr als 320 Menschenleben.

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Die Zahl der Toten durch eine Serie von Tornados in den USA ist auf mehr als 320 gestiegen. Angaben örtlicher Behörden vom Freitag zufolge starben in den vergangenen Tagen mindestens 324 Menschen, davon allein 228 im US-Bundesstaat Alabama. In Tennessee und Mississippi kamen jeweils mehr als 30 Menschen durch Tornados ums Leben. Die Behörden befürchteten, dass sich die Zahl der Todesopfer weiter erhöhen könnte. US-Präsident Barack Obama traf im Katastrophengebiet von Alabama ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Noch am Freitag war eine Viertelmillion Menschen dort ohne Strom. Orte wie Tuscaloosa, wo die Behörden 36 Todesopfer bestätigten, wurden geradezu ausradiert.

Obama landete mit seiner Frau Michelle am Freitagmorgen (Ortszeit) am Flughafen von Tuscaloosa. Nach Angaben des Weißen Hauses wollte er sich während des zweistündigen Besuchs ein Bild von den Schäden machen sowie Alabamas Gouverneur Robert Bentley und betroffene Einwohner treffen.

Rettungskräfte und Soldaten suchten weiter nach Verschütteten. Die Behörden befürchteten weitere Todesopfer, nachdem die Einsatzkräfte unter den Trümmern immer wieder Leichen bargen. Ganze Häuser, Geschäfte und Schulen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Auf einem Parkplatz in Tuscaloosa wurden 20 Autos zertrümmert und aufeinander getürmt.

Im Bundesstaatt Mississippi kamen nach bisherigen Angaben 33 Menschen ums Leben. Auch in den Bundesstaaten Tennessee, Georgia, Arkansas, Virginia, Missouri und Kentucky fielen zahlreiche Menschen den Tornados zum Opfer. Von Oklahoma bis Georgia wurde der Notstand ausgerufen.

Obama ordnete Hilfsmaßnahmen für den Wiederaufbau an, darunter Gelder für die vorübergehende Unterbringung von obdachlos gewordenen Menschen und die Reparatur beschädigter Häuser sowie Kredite für Schäden an unversicherten Gebäuden.

Aus Angst vor Plünderungen sicherten Bewohner von Tuscaloosa ihre zerstörten Häuser mit Brettern oder holten wertvolle Gegenstände heraus. "Ich muss das Haus irgendwie schließen", sagte Thomas Higgs, als er Bretter an seinem Haus befestigte. "Ich habe viele schöne und wertvolle Dinge darin und will sie behalten. Jeder weiß, was in solchen Fällen nachts passiert." Nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans 2005 hatte es zahlreiche Plünderungen gegeben. Alabamas Gouverneur Bentley versprach, die Sicherheit zu verstärken.

Die Serie von Tornados, die am Mittwoch über mehrere südliche Bundesstaaten der USA hinwegzog, war die schlimmste seit April 1974, als bei einer Tornadoserie 310 Menschen ums Leben kamen. Sollten weitere Todesopfer gemeldet werden, könnte es sich um die schlimmste Tornadokatastrophe seit März 1925 handeln, bei der 747 Menschen starben. Am Mittwoch wurden mehr als 160 Tornados gemeldet, aber noch nicht bestätigt.

(AFP/sdr)
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