Türkei Hunderte Bergwerksarbeiter nach Unglück eingeschlossen
Istanbul · Schweres Bergwerksunglück in der Türkei: Bei einer Explosion in einem Kohlestollen sind am Dienstag mehrere Arbeiter getötet worden. Rettungskräfte versuchten, Hunderte in einem Stollen eingeschlossene Bergleute zu befreien, wie türkische Fernsehsender berichteten.

Mehr als 200 Bergwerksarbeiter in der Türkei verschüttet
Bei einem Grubenunglück im Westen der Türkei sind nach Angaben des Katastrophenschutzes 15 Menschen ums Leben gekommen. Zuvor hatte Energieminister Taner Yildiz keine Zahl nennen oder bestätigen wollen. In dem Kohlebergwerk in Soma hatte sich am Dienstag eine Explosion ereignet, der ein Feuer folgte. Nach unterschiedlichen Angaben sind 200 bis 300 Bergarbeiter unter Tage eingeschlossen.

Schwere Unfälle in türkischen Kohlegruben
Der türkische Energieminister Taner Yildiz, der zu dem Bergwerk anreiste, sagte, es gebe noch keine verlässlichen Zahlen. "Erst müssen wir zu den Arbeitern gelangen", sagte er. Es seien mehrere Rettungsteams im Einsatz.
580 Bergleute betroffen
In die nicht vom Feuer erfassten Teile des Bergwerks wurde frische Luft gepumpt. Die Explosion wurde nach ersten Untersuchungen von einem Fehler in der elektrischen Anlage ausgelöst. Der Aufzug funktionierte nicht mehr, weil die komplette Stromversorgung des Betriebs unterbrochen war.
Zum Zeitpunkt der Explosion seien etwa 580 Bergleute unter Tage gewesen, hieß es. Am frühen Abend hatten sich 280 aus der Gefahrenzone gerettet. Es seien 20 Bergleute ins Krankenhaus gebracht worden. Die eingeschlossenen Arbeiter seien mehrere Kilometer vom Ausgang entfernt.
In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen
Mehrfach gab es in den vergangenen Jahren Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen oder es wurden veraltete Arbeitsgeräte eingesetzt. Das folgenschwerste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1992 in einem Bergwerk in der Provinz Zonguldak. Dort starben bei einer Gasexplosion 263 Menschen.