Mutmaßlicher Wikileaks-Informant Manning schweigt zu Vorwürfen

Fort Meade/USA · Der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradley Manning hat sich in einer Anhörung auf einem Militärstützpunkt in den USA am Donnerstag nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen des Geheimnisverrats geäußert.

 Bradley Manning (rechts) wird von Soldaten aus dem Gerichtssaal geführt.

Bradley Manning (rechts) wird von Soldaten aus dem Gerichtssaal geführt.

Foto: afp, MARK WILSON

Zu den 22 Anklagepunkten gegen den 24-Jährigen gehört auch Unterstützung des Feindes. Sollte er in diesem Anklagepunkt schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Gefängnisstrafe.

Manning wird beschuldigt, mehr als 700.000 geheime US-Dokumente und der Geheimhaltung unterliegende Videoaufnahmen von Kampfeinsätzen an die Internet-Plattform Wikileaks weitergegeben zu haben. Seine Verteidiger beschrieben Manning als einen emotional instabilen jungen Mann, der nie im Irak hätte stationiert und dort auch keinen Zugang zu geheimen Informationen hätte erhalten dürfen.

Auch bezüglich der Frage, ob er für das Hauptverfahren ein militärisches Geschworenengericht oder einen einzelnen Richter bevorzuge, traf Manning am Donnerstag keine Entscheidung. Militärrichterin Oberst Denise Lind legte während der 50-minütigen Anhörung noch keinen Termin für den Prozessauftakt fest und setzte weitere Anhörungen für den 15. und 16. März an.

Manning machte einen ruhigen Eindruck und antwortete mit fester Stimme auf die Fragen der Richterin. Unruhe kam auf, als Lind die Anhörung vertagte. "Richterin, sollte ein Soldat nicht ein Kriegsverbrechen melden", rief der Aktivist David Eberhardt von der Friedensinitiative Code Pink. Damit bezog sich der 70-Jährige aus Baltimore auf ein Wikileaks offenbar von Manning zugespieltes Video, das den Angriff eines Kampfhubschraubers auf einen Fotografen der Nachrichtenagentur Reuters und seinen Fahrer im Jahr 2007 zeigt.

(APD)
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