Mallorca, Ibiza, Formentera Gibt es eine Schlangenplage auf den Balearen?

Düsseldorf/Palma · Die Anakonda im Latumer See in Meerbusch ist noch nicht gefunden, da gibt es schon wieder Nachrichten von den Reptilien: Auf den Balearen könnte eine Schlangenplage drohen.

 Eine Hufeisennatter schlängelt sich über den Boden (Symbolbild).

Eine Hufeisennatter schlängelt sich über den Boden (Symbolbild).

Foto: Shutterstock/PJR-Photography

Jedes Jahr Ende April beginnt auf den Balearen die Schlangen-Saison. Dann ändert sich auf den Inseln das Klima und die Reptilien wachen aus ihrer Winterstarre auf. Das wäre kein Problem, wenn sich die Tiere nicht immer weiter ausbreiten würden.

Fünf Schlangenarten gibt es auf den Balearen, aber nur zwei davon gehören auch auf die spanischen Inseln (Kapuzennatter und Vipernatter). Die anderen drei Arten wurden vom Menschen eingeschleppt und haben deshalb kaum natürliche Feinde. Es handelt sich dabei um die Eidechsennatter, die Treppennatter und die Hufeisennatter. Vor allem die Hufeisennatter macht in den vergangenen Monaten viel von sich reden, denn immer häufiger berichten Einwohner, dass ihnen die Tiere im Garten oder auf Feldwegen begegnet sind.

Besonders im Nordosten von Mallorca in der Gegend um Arta war bereits 2017 die Rede von einer Schlangen-Plage. Viele Anwohner hätten so viel Angst vor den Schlangen, dass einige nicht mehr zu ihrem Zweitdomizil aufs Land fahren, sagt Joan Lliteras, Sprecher der Volkspartei PP von Artà dem „Mallorca Magazin“. "Es wurden Schlangen von bis zu zwei Meter Länge gesehen", so Lliteras.

Vergangenes wie dieses Jahr hat das Umweltamt der Balearen deshalb seit April über 200 Schlangenfallen auf der Insel aufgestellt. Auch auf Ibiza und Formentera kennt man das Schlangenproblem. Dort wurden seit April 300 Fallen gegen die eingeschleppten Reptilien ausgelegt.

Knapp 2000 Exemplare wurden laut „MallorcaZeitung“ alleine 2017 gefangen. Zum Glück ist der Biss der Hufeisennatter nicht gefährlich, allerdings kann er sehr tief sein. Wer von der Schlange attackiert wird, sollte die Wunde deshalb unbedingt medizinisch versorgen lassen, um Entzündungen zu vermeiden.

In der Umweltbehörde der Balearen sind dieses Jahr laut der Zeitung drei Personen nur mit der Schlangenbekämpfung auf den Inseln beschäftigt. Das Thema hat Priorität. Denn ganz ausrotten wird man die Schlangen nicht können, aber die Zahlen zeigen, dass 2018 bislang rund 15 Prozent weniger Schlangen gefangen worden sind als 2017. Eine richtige Schlangen-Plage könnte also doch gerade noch abgewendet worden sein.

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