Malaysia Airlines MH370 Behörden sichten "122 Objekte" auf dem Wasser

Kuala Lumpur · Zweieinhalb Wochen nach dem spurlosen Verschwinden eines Flugzeugs über dem Indischen Ozean hat eine US-Anwaltskanzlei Millionenklage gegen die Fluggesellschaft und den Flugzeugbauer eingereicht. Die malaysischen Behörden erklärten unterdessen, sie hätten erneut mehr als 100 Objekte auf dem Meer entdeckt, bei denen es sich um Wrackteile handeln könnte.

Flug MH370: Das Entsetzen der Angehörigen nach der Nachricht vom Absturz
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Foto: afp, WH/tbr

Unter Berufung auf neue Satelliten-Aufnahmen erklärten die malaysischen Behörden am Mittwoch, es seien erneut 122 Objekte gesichtet worden, die zu der Unglücksmaschine gehören könnten. Allerdings wurden die Objekte zunächst nicht geborgen, die Zusammenhänge blieben unklar.

Als die drei wahrscheinlichsten Szenarien für das Verschwinden der Passagiermaschine gelten bislang eine Entführung, ein Sabotageakt eines oder beider Piloten oder eine plötzliche Krise, die die Piloten handlungsunfähig machte und die Maschine bis zum Absturz dem Autopiloten überließ.

Die Kanzlei Ribbeck Law teilte indes am Mittwoch in Kuala Lumpur mit, sie habe Malaysia Airlines und Boeing zugleich eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Vorgänge beim Verschwinden von Flug MH370 aufzuklären. "Alle Verantwortlichen" würden zur Rechenschaft gezogen.

Die Anwaltskanzlei verfolgt die Annahme, es habe eventuell einen Baufehler an der Maschine oder ein technisches Versagen gegeben - oder die Fluggesellschaft treffe ein Verschulden beim Verschwinden der Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord. Monica Kelly von Ribbeck Law kündigte an, für "jeden Fluggast" Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe geltend zu machen, nannte aber keinen Gesamtbetrag.

Die Klage wurde den Angaben zufolge bei einem Gericht im US-Bundesstaat Illionois eingereicht. Als Kläger will zunächst der indonesische Anwalt Januari Siregar auftreten, dessen 25-jähriger Sohn Firman an Bord der Unglücksmaschine war.

Nach einer Verbesserung der Wetterbedingungen wurde am Mittwoch die Suche nach dem Wrack von Flug MH370 im südlichen Indischen Ozean wieder aufgenommen. Insgesamt zwölf Flugzeuge beteiligten sich an der Suchaktion nach der Linienmaschine, die am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking vom Kurs abgewichen und dann spurlos verschwunden war. Am Dienstag hatten starker Wind, hohe Wellen und Regen eine Unterbrechung der Sucharbeiten erzwungen.

Das australische Kriegsschiff "HMAS Success" suchte ein Gebiet ab, in dem am Montag ein australisches Militärflugzeug ein rundes und ein rechteckiges Objekt gesichtet hatte. Zuvor hatte ein chinesisches Aufklärungsflugzeug bereits größere, weiße Objekte entdeckt. Auch Satellitenbilder hatten Gegenstände auf dem Wasser gezeigt.

Die malaysische Regierung hatte am Montag erklärt, die Boeing 777 sei in einem abgelegenen Gebiet auf der Höhe der westaustralischen Stadt Perth ins Meer gestürzt. Dies ergebe sich aus den letzten Signalen, die von Satelliten aufgefangen worden seien. Die Daten sind jedoch nicht aussagekräftig, was die mutmaßliche Absturzstelle angeht. Zwei Drittel der Insassen waren Chinesen.

(AFP)
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