Friedensnobelpreis in Oslo vergeben Mann mit Mexiko-Flagge stört Verleihung an Malala

Oslo · Die diesjährigen Friedensnobelpreisträger Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi haben die Auszeichnung am Mittwoch bei einer Zeremonie in Oslo persönlich entgegengenommen. Die 17-jährige Pakistanerin Malala und der 60-jährige Inder Satyarthi bekamen den Friedensnobelpreis unter stehenden Ovationen überreicht. Beide wurden für ihren Einsatz für die Rechte von Kindern geehrt.

Malala Yousafzai: Friedensnobelpreis-Zeremonie von Mann gestört
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Mann mit Mexiko-Fahne stört Nobelpreis-Verleihung an Malala

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Alle Kinder hätten das Recht auf eine Kindheit und Bildung statt Zwangsarbeit, sagte der Vorsitzende des Nobelpreiskomitees, Thorbjörn Jagland, bei der Zeremonie. "Dieses Weltbewusstsein kann keinen besseren Ausdruck finden als durch" die beiden diesjährigen Friedensnobelpreisträger, erklärte er.

Malala ist die jüngste Nobelpreisträgerin aller Zeiten. Die Nobelpreise werden jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag ihres Stifters Alfred Nobel verliehen. Während der Friedensnobelpreis in der norwegischen Hauptstadt Oslo verliehen wird, werden die Auszeichnungen in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur in Stockholm überreicht. Die Preise sind mit jeweils acht Millionen Schwedischen Kronen (rund 880.000 Euro) dotiert.

Am Nachmittag hat sich die norwegische Polizei hat sich für die Sicherheitspanne bei der Verleihung des Friedensnobelpreises im Rathaus entschuldigt. "Dies ist ein Sicherheitslücke, für die wir uns entschuldigen. Das hätte nicht passieren dürfen", sagte Oslos Polizeichef John Fredriksen. Zuvor war es einem jungen Mann gelungen, sich bei einem Fototermin mit einer mexikanischen Flagge vor die Preisträger Malala Yousefzai und Kailash Satyarthi zu stellen, bevor er von Sicherheitskräften fortgebracht wurde.

Die 17-jährige Pakistanerin Malala ist seit einem Anschlag der Taliban 2012 Drohungen von Islamisten ausgesetzt. Außerdem waren die norwegische Königsfamilie und Mitglieder der Regierung in der Nähe. Fredriksen sagte, der junge Mann sei Ende November in Norwegen eingetroffen und habe Asyl beantragt. Er sei "beunruhigt über die politischen Entwicklungen in Mexiko". Laut dem Fernsehsender TV2 bat der unbewaffnete Mann Malala auf Englisch, "die Studenten in Mexiko nicht zu vergessen".

Er bezog sich dabei womöglich auf den Fall der 43 Studenten, die Ende September von der Polizei verschleppt und anschließend mutmaßlich von Drogengangstern ermordet wurden. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Drogengewalt in Mexiko und sorgt seit Wochen für Empörung und heftige Proteste. Medienberichten zufolge gelang es dem jungen Mexikaner, der selbst keine Einladung zu der Nobel-Zeremonie in Oslo hatte, inmitten von Journalisten ins Rathaus zu gelangen.

(ap)
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