Mai-Kundgebungen Mehr als 50 Festnahmen bei Protesten in Istanbul

Istanbul · Bei Kundgebungen zum 1. Mai ist es in der türkischen Metropole Istanbul zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen.

 Polizisten nehmen Teilnehmer einer Demonstration zum 1. Mai fest.

Polizisten nehmen Teilnehmer einer Demonstration zum 1. Mai fest.

Foto: dpa, VG LP fgj

Die Polizei nahm 52 Demonstranten fest und transportierte sie in Bussen zu Vernehmungen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete. Die Demonstranten hatten versucht, über Polizeiabsperrungen hinweg einen Protestmarsch im Stadtzentrum abzuhalten.

Wie Anadolu berichtete, waren mehr als 26.000 Polizisten in Istanbul im Einsatz, unterstützt von Hubschraubern, dutzenden Wasserwerfern und gepanzerten Fahrzeugen. Der zentrale Taksim-Platz war vollständig gesperrt, ebenso wie die berühmte Istiklal-Einkaufsstraße. Geschäfte blieben geschlossen. Als Demonstranten versuchten, auf den Taksim-Platz vorzudringen, schritt die Polizei mit großer Härte ein.

Unterdessen nahmen tausende Menschen an der offiziellen Maikundgebung in Istanbul teil. Genehmigte Demonstrationen gab es darüber hinaus in Ankara und Izmir.

Der 1. Mai gibt in Istanbul traditionell Anlass zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, allerdings verstärkten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen zuletzt massiv. Indes verschärften sich die innenpolitischen Spannungen nach der Ankündigung vorgezogener Parlaments- und Präsidentschaftswahlen für den 24. Juni durch Staatschef Recep Tayyip Erdogan.

(mro)
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