Spuren führen auch nach Deutschland Mafia-Besitz in Süditalien beschlagnahmt

Rom · Die italienische Polizei hat Besitztümer der Mafia-Organisation 'Ndrangheta in Kalabrien im Wert von 350 Millionen Euro beschlagnahmt - darunter nach eigenen Angaben einen der größten Windparks Europas.

Im Zentrum der Ermittlungen stehe ein Neffe des Chefs des Arena-Clans, teilten die Behörden am Freitag mit. Pasquale Arena, Leiter des Bauamts der süditalienischen Gemeinde Isola di Capo Rizzuto nahe der Stadt Crotone, soll den Windpark mit Hilfe von Strohmännern und Tarnfirmen für den Clan gebaut haben.

Einige der Tarnfirmen sollen ihren Sitz in Deutschland haben, andere in San Marino und in der Schweiz, wie die Polizei mitteilte. Bei diesen Unternehmen könnten Durchsuchungen anstehen, dies sei aber Sache der jeweiligen Behörden, sagte ein Polizeivertreter. Die Ermittlungen der deutschen Polizei machten "Fortschritte".

Neben dem Windpark wurden drei Unternehmen in der Region um die Stadt Crotone beschlagnahmt, die von dem Arena-Clan geführt wurden, wie die Polizei mitteilte. Der Windpark selbst zählt 48 Windräder und ist demnach in Bezug auf Grundfläche und produzierter Strommenge einer der größten Europas. Die Mafia investiert zunehmend Gelder aus illegalen Geschäften in legale Wirtschaftszweige.

(AFP)
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