Der erkrankte Louis Corbett (12) auf Abschiedstour Ein Junge erblindet - und sammelt nun letzte Bilder der Welt
Wellington · Louis Corbett ist zwölf Jahre alt und unheilbar erkrankt. Die Ärzte sind sicher: Er wird erblinden und zwar sehr bald. Seine Familie bemüht sich nun mit Hilfe von Spendern, Louis all die Dinge zu zeigen, die er noch sehen möchte.
Die Corbetts leben in Neuseeland. Derzeit bereisen sie die Welt. Ihr Sohn Louis leidet an der unheilbaren Erbkrankheit retinitis pigmentosa. Sie lässt den Jungen unwiderruflich erblinden und schreitet zügig voran. Das Sichtfeld schränkt sich bei dieser Erkrankung zunehmend ein. "Es ist, wie durch zwei Zewarollen zu sehen", beschrieb einmal ein Betroffener seine Situation.
Als seine Familie von den Ärzten das Signal bekam, dass ihr ihr Sohn schon bald erblinden würde, fassten sie einen wundervollen Plan: Sie fasste den Entschluss, in wenigen Wochen die Träume eines Zwölfjährigen zu erfüllen, für die sonst ein ganzes Leben zur Verfügung steht. Einmal den Grand Canyon sehen. Einmal die Niagara-Wasserfälle. Das Empire State Building. Die Google-Zentrale in Kalifornien.
"Ich wollte seinen Kopf mit so viel wunderbaren Bildern wie möglich füllen", schilderte Louis Mutter Catherine gegenüber CNN ihren Plan. Sie wusste: Die Zeit drängt. "Hier geht es um Wochen", so Corbett.
Schnell fanden sich zum Glück der Familie großzügige Spender. Sie ermöglichten den Corbetts den Flug in die USA. Seit einigen Tagen sammelt Louis dort Eindrücke — und ist bewegt von der Hilfsbereitschaft, die er überall erfährt.
Vielleicht ist damit sein größter Wunsch schon erfüllt. "Er ist ein leidenschaftlicher Basketball-Fan", sagte seine Mutter CNN. "Eigentlich ist es das Einzige, was ihn wirklich beschäftigt." An Louis' großem Abend in Boston wurde seine Name auf allen Leinwänden groß eingeblendet. Für einen Moment war er unter dem großen Applaus des Publikums der Star des Abends.