Hirntod bei 19-Jährigem festgestellt Linksaktivist von Skinheads in Paris tödlich verletzt

Paris · Mitten in Paris ist ein junger Linksaktivist von Rechtsextremen so brutal geschlagen worden, dass es für das Opfer praktisch keine Überlebenschance mehr gibt. Bei dem 19-Jährigen sei im Krankenhaus der Hirntod festgestellt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der junge Mann war demnach aus politischen Gründen in einer belebten Straße am frühen Mittwochabend von drei Skinheads angegriffen worden, die danach flüchten konnten.

Im Viertel in der Nähe des Bahnhofes Saint-Lazare im Zentrum der französischen Hauptstadt war laut Polizei am Mittwochabend ein privater Kleidungsverkauf organisiert worden. Gegen 18 Uhr seien drei junge Leute aus Skinhead-Kreisen, darunter eine Frau, vor Ort aufgetaucht.

Mit Faustring aus Metall geschlagen

Es sei zu Beschimpfungen und Gerangel mit einer Gruppe anderer junger Leute gekommen. Mit weiteren Unterstützern hätten die Skinheads dann vor dem Geschäft auf die jungen Leute gewartet. Dann sei es zu der Attacke gekommen. Einer der Skins schlug den 19-Jährigen ersten Ermittlungen zufolge mit einem Faustring aus Metall. Das Opfer stürzte daraufhin auf einen Poller.

Die Linkspartei sprach von einem "feigen Angriff" gegen den Linksaktivisten, "der für sein Engagement gegen die Rechtsextreme bekannt ist". Die Partei machte die Gruppe der sogenannten Jungen Revolutionären Nationalisten (JNR) für die Attacke verantwortlich. Die rechtsextremen Gruppen, die seit einigen Wochen zunehmend Gewalttaten in Paris und im ganzen Land verübten, müssten aufgelöst werden, forderte die Linkspartei. Der Anführer der JNR, Serge Ayoub, wies jede Verwicklung seiner Gruppe in den Überfall zurück. Zugleich sagte er der Nachrichtenagentur AFP, die Schlägerei sei von den Linken ausgegangen.

(AFP/felt)
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