"Diener des libyschen Volkes" Libyscher Prinz strebt politisches Amt an

Rom (RPO). Was kommt nach Gaddafi? Der Großneffe des ehemaligen libyschen Königs hat sich für eine führende politische Position in seinem Heimatland ins Spiel gebracht.

Staatsmänner in Libyen: Erdogan, Sarkozy und Cameron
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Er sei ein "Diener des libyschen Volkes" und die Libyer sollten entscheiden, ob sie einen Monarchen wollten, sagte Prinz Mohammed el Hassan el Rida el Senussi am Mittwoch in einem Interview in Rom.

Der Nationale Übergangsrat hatte zuvor erklärt, die im Exil lebenden Angehörigen des Königshauses seien in Libyen willkommen, es sei jedoch keine politische Rolle für sie vorgesehen.

Nato verlängert Mandat

Unterdessen wurde bekannt, dass die Nato ihren Militäreinsatz in Libyen auch nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar el Gaddafi zunächst fortsetzt. Die Nato-Länder verlängerten das Mandat für den Einsatz um 90 Tage, wie Diplomaten in Brüssel mitteilten.

Während die verbliebenen Gaddafi-Getreuen weiter die Städte Sirte und Bani Walid halten, nahmen die international unterstützten Rebellen nach eigenen Angaben Sabha im Süden ein.

Der Einsatz werde "so lange wie nötig fortgesetzt" und "so schnell wie möglich" beendet, teilte der US-Botschafter bei der Nato, Ivo Daalder, über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Nato hatte das Kommando über den Militäreinsatz in Libyen Ende März übernommen. Die Allianz stützt sich dabei auf eine UN-Resolution, die ein Eingreifen zum Schutz der Zivilbevölkerung in dem nordafrikanischen Land erlaubt.

Milliarden aus Gaddafi-Zeit

Der libysche Übergangsrat hat indes einem Zeitungsbericht zufolge in der Zentralbank in Tripolis Geld im Wert von umgerechnet mehr als 16 Milliarden Euro aus der Zeit des gestürzten Machthabers Muammar Gaddafi entdeckt. Die Summe sei in diesem Monat gefunden worden, meldete die britische Zeitung "Financial Times" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise in London und Tripolis.

Der Finanzbeauftragte des Übergangsrates, Wafik Schater, sagte, das Gremium verfüge über genügend Geld, um das Land für bis zu sechs Monate zu finanzieren. "Wir befinden in uns in einer besseren Lage als anfangs erwartet." Libyen fordert zudem die Freigabe von Guthaben im Wert von 170 Milliarden Dollar in der ganzen Welt. Die wichtigste Einnahmequelle des Landes ist der Export von Erdöl.

(apd/AFP/RTR)
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