Französisches Gericht verurteilt 58-jährigen Landwirt Lebenslang für Zerstückelung von deutscher Rentnerin

Bordeaux (RPO). Zu lebenslanger Jahre Haft hat ein Gericht im Südwesten Frankreichs einen 58-jährigen Bauern verurteilt, der vor zwei Jahren eine deutsche Rentnerin brutal getötet hatte. Das Schwurgericht in der Dordogne sah es am Freitag als erwiesen an, dass der Angeklagte die Frau bei lebendigem Leib zerstückelt hat. Der Landwirt bestreitet die Tat und kündigte über seine Anwälte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Die aus dem Raum Köln stammende Rentnerin hatte mit ihrem Mann in einem Nachbardorf des Angeklagten gelebt. Ihre zerstückelte Leiche wurde am 12. September 2009 in Säcken verpackt in einem Maisfeld in der Nähe von Bergerac entdeckt. Zwei Tage zuvor war sie als vermisst gemeldet worden, nachdem sie von einem Spaziergang nicht zurückgekommen war. Sie war damals mit ihrem Mann in einem Restaurant verabredet, tauchte dort aber nie auf.

Nach Auffassung des Gerichts tötete der 58-Jährige die ihm nur flüchtig bekannte Deutsche in der Scheune seiner Mutter. Der Angeklagte, der verheiratet und Vater von zwei Kindern ist, hatte sich bei den ersten Ermittlungen der Polizei in Widersprüche verstrickt. Später verriet er den Beamten den Fundort der Leiche und wurde unter anderem wegen Totschlags angeklagt. Der Bauer bestreitet jedoch die Tat.

Die Frage, warum sich ein "friedvoller und fleißiger Bauer" in einen "Unmenschen ohne Erbarmen" verwandelt habe, sei im Prozess nicht geklärt worden, sagte Staatsanwalt Jean-Luc Gadaud. Der Angeklagte habe nicht die Wahrheit gesagt, sondern immer wieder andere Versionen des Geschehens erzählt. Der Anwalt der Nebenklage bedauerte, dass der Bauer kein Geständnis abgelegt und kein Wort der Reue für sein Opfer gefunden habe.

Der Urteilsspruch habe den 58-Jährigen "ziemlich getroffen", sagte einer seiner Anwälte. Er sei der Auffassung, zu Unrecht für eine Tat verurteilt worden zu sein, die er nicht begangen habe.

(AFP/felt)
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