Unglück in Laos Helfer melden nach Dammbruch 24 Tote

Bangkok · Durch den Dammbruch im Südosten von Laos sind mehrere Milliarden Kubikmeter Wasser über die Region hereingestürzt. Viele konnten sich nur mit knapper Not retten. Mehrere Menschen starben jedoch. Und es könnten noch mehr werden.

Nach dem Dammbruch in Laos sind nach Angaben des Roten Kreuzes 24 Tote geborgen worden. 96 Menschen seien als vermisst gemeldet, sagte Rot-Kreuz-Mitarbeiter Bounyong Phommachak am Mittwoch. Etwa 6600 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen.

Die Behörden hatten zuvor mindestens 19 Tote bestätigt. Ministerpräsident Thongloun Sisoulith sprach nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua von 131 Vermissten und 3060 Obdachlosen, sagte aber nichts zur Zahl der Toten.

Das Staudammprojekt Xepian-Xe Nam Noy im Südosten des Landes war ein Joint Venture südkoreanischer Firmen mit Partnern aus Thailand und Laos und befand sich noch im Bau. Zusammengebrochen sei ein Hilfsdamm, der Wasser vom Hauptdamm fernhalten sollte, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KPL. Fünf Milliarden Kubikmeter Wasser seien in die Region geströmt. Mehr als 1300 Häuser seien in der Provinz Attapeu von den Wassermassen beschädigt worden.

Die widersprüchlichen Zahlenangaben könnten eine Folge gestörter Kommunikationsverbindungen sein. Zudem behinderte heftiger Regen die Rettungsarbeiten.

Hunderte obdachlos gewordene Bewohner fanden in benachbarten Städten notdürftig Unterkunft. „Das Wasser kam so schnell, dass wir nur aus dem Haus und davon gerannt sind“, berichtete Phon Vuongchonpu. Die Flut habe bis zum Dach gestanden. „Wir haben alles verloren, Motorrad, Möbel, unsere Kühe und Schweine.“

Der Damm sollte drei Flüsse in Stauseen umleiten, deren Wasser ein Kraftwerk mit 410 Megawatt Leistung antreiben soll. Es sollte laut KPL im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Finanziert wurde es hauptsächlich von Thailand, das auch 90 Prozent der dort gewonnenen Energie erhalten sollte.

Strom aus Wasserkraftdämmen ist eine wichtige Einnahmequelle für Laos, eines der ärmsten Länder in Asien. Das neue Wasserkraftwerk soll dem Land Einnahmen von geschätzten 33 Milliarden Dollar pro Jahr verschaffen einschließlich Steuern und Gebühren.

(das/AP)
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