Wieder Tote nach Schießereien Lage in Bangkok bleibt angespannt

Bangkok (RPO). In der thailändischen Hauptstadt Bangkok hat es am Donnerstagmorgen erneut Schießereien zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der Rothemden gegeben. Ein Fotograf berichtete, Schüsse seien nahe des Tempels in dem ehemals besetzten Geschäftsviertels zu hören gewesen, in dem zuvor neun Tote entdeckt worden waren. Die thailändische Regierung verhängte für die nächsten drei Nächte wieder eine Ausgangssperre.

Bangkok steht in Flammen
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Wie der Fotograf weiter berichtete, befanden sich rund 2000 Menschen an dem Tempel. Sechs der Toten lagen demnach im Garten des Tempels und wurden von Mönchen bewacht. Zeitweise sei Panik ausgebrochen, als sich Soldaten auf den erhöhten Schienen der Stadtbahn in der Nähe postierten. Ein Polizeisprecher teilte mit, Ärzte und Rettungskräfte hätten neun Tote in dem Tempel in dem ehemals besetzten Viertel entdeckt. Die Armee kündigte eine sofortige Untersuchung an.

Die Armee hatte das von den Rothemden seit Wochen besetzte Geschäftsviertel am Mittwochmorgen gestürmt. Zahlreiche Menschen, unter ihnen Frauen und Kinder, flüchteten sich in Tempel, die als sichere Zone galten. Die Führung der Rothemden gab ihren Protest zwar auf, allerdings setzten wütende Anhänger den Kampf gegen die Sicherheitskräfte auf eigene Faust fort. Zahlreiche Gebäude wurden in Brand gesetzt. Nach Angaben der Polizei vom Donnerstag stürzten Teile eines großen 18-stöckigen Kaufhauses ein.

Die nächtliche Ausgangssperre von 8 bis 6 Uhr Ortszeit war am Morgen aufgehoben worden. Die Regierung kündigte nach einem Treffen unter der Leitung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva jedoch an, sie werde diese für Bangkok und 23 weiteren Provinzen in den nächsten drei Nächten zwischen 9 Uhr abends und 05.00 Uhr morgens Ortszeit verlängern. Damit solle die Sicherheit wieder hergestellt werde, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte.

Unterdessen erreichten die Krawalle auch den Norden und Nordwesten des Landes. Nach Angaben des Innenministeriums wurden vier Rathäuser in verschiedenen Kommunen angezündet. Es gab beträchtlichen Sachschaden.

Seit dem Beginn der Proteste Mitte März kamen mindestens 75 Menschen auf Thailands Straßen ums Leben, darunter zwei ausländische Journalisten. Mehr als 1800 Menschen wurden verletzt.

(AFP/born)
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