Al-Fadhl spricht sich für Alkoholverkauf aus Kuwaitischer Politiker wegen Staatsbeleidigung angezeigt
Kuwait-Stadt · Der kuwaitische Abgeordnete Nabil Al-Fadhl hat sich mit einer Bemerkung gegen das Alkoholverbot im Land eine Anzeige wegen Staatsbeleidigung eingehandelt.
Laut der Zeitung "Kuwait Times" hatte sich Al-Fadhl in einer Parlamentsdebatte zunächst für die Abschaffung eines Gesetzes ausgesprochen, das das Tanzen bei öffentlichen Konzerten verbietet. Als er daraufhin gefragt wurde, ob er vielleicht auch den Verkauf von Alkohol bei solchen Veranstaltungen befürworte, antwortete er: "Warum nicht?"
Nach Angaben von Al-Fadhl erstattete ein islamistischer Abgeordneter Anzeige wegen Beleidigung der kuwaitischen Gesellschaft. In Kuwait ist Alkohol seit 1964 strikt verboten. Andere Golfstaaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Oman oder Bahrain erlauben den Verkauf und Konsum unter teils strengen Auflagen.
Al-Fadhl hatte bei früheren Gelegenheiten schon die Auffassung vertreten, in früheren Zeiten habe es "Alkohol und Feste" in Kuwait gegeben. "Wenn ihr von Erbe sprecht — das ist unser Erbe. Warum sollten wir islamischer sein wollen als andere arabische und islamische Länder, in denen Partys und Alkohol erlaubt sind? Was sind wir — Engel?", sagte er auf einer Pressekonferenz Ende Dezember.
Bereits im Mai hatte der parteilose Abgeordnete angedroht, sein Mandat niederzulegen, wenn ein Gesetz gegen Nacktheit von Frauen in Schwimmbädern verabschiedet würde. Der Paragraf, der überdies "Nacktheit" nicht genau definiere, sei ein Angriff auf die persönliche Freiheit, sagte Al-Fadhl damals.