Spanisches Exil angedacht Kuba will sechs Dissidenten freilassen

Havanna (RPO). Die Regierung in Kuba will sechs politische Gefangene ins spanische Exil entlassen. Das teilte das Büro des Erzbischofs von Havanna am Samstag mit. Demnach stehen die Männer nicht auf der Liste mit 75 Dissidenten, die im Jahr 2003 verurteilt wurden und nun freigelassen werden sollen.

Nach Angaben der unabhängigen kubanischen Kommission für Menschenrechte und nationale Versöhnung wurden einer der Männer wegen Körperverletzung und Zerstörungswut zu vier Jahren Haft und zwei weitere wegen terroristischer Aktivitäten zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Welcher Vergehen die anderen drei ehemaligen Häftlinge beschuldigt wurden, blieb zunächst unklar.

Präsident Raúl Castro und der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, hatten im Juli vergangenen Jahres unter Vermittlung des spanischen Außenministers Miguel Angel Moratinos eine Einigung über die Entlassung von 52 Oppositionellen erzielt.

Die Häftlinge gehören zu einer Gruppe von 75 Personen, die im März 2003 festgenommen und wegen Hochverrats und der Verschwörung mit US-Behörden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. 41 Dissidenten wurden bereits freigelassen und, bis auf einen, mit ihren Familien ins spanische Exil geschickt. Die Übrigen weigern sich, ihre Heimat zu verlassen.

(apd/das)
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