Polizei schützt Frauen vor Orthodoxen Krawalle an der Klagemauer

Jerusalem · An der Klagemauer in Jerusalem ist es am Freitag zu Krawallen gekommen: Hunderte ultraorthodoxe Juden hatten einer Gruppe jüdischer Frauen mit Gebetsschal den Zutritt zur Klagemauer versperren wollen.

 Die Polizei hielt ultraorthodoxe Juden zurück, die Frauen den Zutritt zur Klagemauer versperren wollten.

Die Polizei hielt ultraorthodoxe Juden zurück, die Frauen den Zutritt zur Klagemauer versperren wollten.

Foto: dpa, jwh ea

Die israelische Polizei drängte sie ab und baute Abssperrungen auf, um den Frauen das Gebet an dieser heiligsten Stätte des Judentums zu ermöglichen. Die Mitglieder der Frauengruppe, die sich seit langem gegen die Ungleichbehandlung an der Klagemauer wehren, trugen Gebetsschals, die nach den orthodoxen Regeln Männern vorbehalten sind. Dies war offenbar der Grund für die Proteste der konservativen Juden, unter denen sich auch Frauen befanden. Drei Strenggläubige wurden den Angaben zufolge festgenommen.

Es war das erste Gebet der Frauengruppe "Women of the Wall", seit ein Gerichtsurteil auch den Frauen das Beten nach ortodoxen Praktiken - also auch mit Schal - am Frauenabschnitt erlaubt. Die Polizei schützte am Freitag erstmals die Frauen und nicht die Demonstranten. In der Vergangenheit hatte sie noch Frauen dieser Gruppe festgenommen, weil diese die "lokalen Bräuche" an der Klagemauer gestört hatten.

(ap/jco/nbe)
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