Fahndung in Zentralfrika wird intensiviert Konys Rebellen entführen noch immer Kinder

New York · Die berüchtigte Truppe des international zur Fahndung ausgeschriebenen Rebellenführers Joseph Kony entführt noch immer hunderte von Kindern.

 Diese Bild von Joseph Kony stammt aus dem Jahr 2006.

Diese Bild von Joseph Kony stammt aus dem Jahr 2006.

Foto: dapd, Stuart Price

Zwischen Juli 2009 und Februar 2012 seien mindestens 591 Kinder aus der Demokratischen Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik und dem Süden Sudans entführt worden, sagte die UN-Beauftragte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy, am Mittwoch (Ortszeit) in New York bei der Vorlage eines Berichts über die Aktivitäten der Lords Resistance Army (LRA).

Seit Monaten läuft eine intensive Fahndung nach Kony in den Dschungelgebieten Zentralafrikas. Das Interesse an der Suche wurde durch ein millionenfach angeklicktes Internetvideo der US-Kinderhilfsorganisation Invisible Children gesteigert, das seit dem Frühjahr abrufbar ist und in dem die Gewalttaten der LRA drastisch dargestellt werden.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag sucht Kony wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darunter Mord, Vergewaltigung und Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten. An der Fahndung sind rund 100 US-Spezialkräfte beteiligt. Der UN-Sonderbeauftragte für Zentralafrika, Abou Moussa, sagte kürzlich, dass sich die Schlinge um Kony immer enger zusammenziehe.

Die entführten Kinder würden als Kindersoldaten, Spione, Wächter, Träger und Köche eingesetzt, sagte Coomaraswamy. Häufig würden sie gezwungen, enge Angehörige und Freunde umzubringen. Nach aktuellen Erkenntnissen verfüge Kony noch über 300 bis 500 bewaffnete Kräfte, rund die Hälfte davon seien Kindersoldaten. Die Hälfte der entführten Kinder sind Mädchen. Sie werden in der Regel zwangsverheiratet, häufig vergewaltigt oder sexuell missbaucht.

(AFP)
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