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Verseuchte Milch Knapp 53.000 Kinder in China erkrankt

Peking (RPO). Im Lebensmittelskandal in China hat sich die Zahl der erkrankten Babys nahezu verzehnfacht. Nach dem Verzehr verseuchter Milchprodukte sind knapp 53.000 Kinder in Krankenhäusern behandelt worden.

 Tausende chinesische Kinder werden in Krankenhäusern behandelt.

Tausende chinesische Kinder werden in Krankenhäusern behandelt.

Foto: AFP, AFP

Fast 13.000 von ihnen befänden sich noch in Krankenhäusern, teilte das chinesische Gesundheitsministerium am Montag mit. Mehr als 80 Prozent dieser akut behandelten Kinder waren zwei Jahre alt oder jünger, wie das Gesundheitsministerium am Sonntagabend in Peking mitteilte. 104 Kleinkinder seien ernsthaft erkrankt. Bislang hatten die Behörden von mehr als 6.200 Erkrankten gesprochen. Vier Kinder sind in Folge der Vergiftung mit der Chemikalie Melamin an Nierensteinen gestorben.

Ministerpräsident Wen Jiabao erklärte, alle Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden, um zu verhindern, dass sich ein solcher Skandal wiederhole. "Die Regierung begreift den Zwischenfall als Warnung und wird die Bemühungen um die Lebensmittelsicherheit verstärken", sagte Wen der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge während eines Krankenhausbesuchs in Peking.

Die erkrankten Kleinkinder tranken dem Ministerium zufolge Milch aus kontaminiertem Milchpulver, das hauptsächlich vom Hersteller Shijiazhuang Sanlu stammte. Inspektoren haben in Milchprodukten der Sanlu-Gruppe sowie von 21 weiteren chinesischen Herstellern die giftige Chemikalie Melamin festgestellt, die zur Herstellung von Plastik genutzt wird. Der Stoff ist hoch nitrogenhaltig und kann bei Milchtests daher ein höheres Proteinniveau vortäuschen. Einige Bauern könnten mit Wasser gestreckte Milch mit Melamin angereichert haben, um ihre Profitmarge zu erhöhen.

Der Milchskandal in China hat derweilauch den Schweizer Hersteller Nestle erfasst: In Nestle-Milch in Hongkong wurde die Chemikalie Melamin festgestellt, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Die Milch kommt demnach von einem Tochterunternehmen Nestles in der chinesischen Küstenstadt Qingdao und war für die Gastronomie bestimmt. Sie solle nicht an Kleinkinder verfüttert werden, warnten die Behörden. Nestle trat den Berichten entgegen und betonte, dass in keinem seiner Produkte die Melamin enthalten ist.

Die zuständigen Lebensmittelbehörden in Hongkong hätten bestätigt, dass das in Presseberichten beanstandete Produkt Neslac Gold 1+ frei von Melamin sei, erklärte der Konzern. Das Produkt sei von unabhängigen Labors untersucht worden und in keiner der Analysen sei Melamin gefunden worden. Nestle verfüge über sehr enge Beziehungen zu den chinesischen Milchproduzenten und informiere diese regelmäßig über die Qualität der Milchproduktion.

(ap)
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