Folgen des Klimawandels Meeresspiegel könnte bis 2100 um über einen Meter steigen

Potsdam · Eine Untersuchung zu den Auswirkungen des Klimawandels kommt zu dem Schluss, dass der Meeresspiegel in 80 Jahren um mehr als einen Meter ansteigen könnte. Bis 2300 seien sogar über fünf Meter möglich, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen nicht reduziert wird.

 Auf dem Arktischen Ozean am Nordpol schwimmen Eisplatten. Als Folge der Erderwärmung schmilzt das Eis schmilzt und der Meeresspiegel steigt.

Auf dem Arktischen Ozean am Nordpol schwimmen Eisplatten. Als Folge der Erderwärmung schmilzt das Eis schmilzt und der Meeresspiegel steigt.

Foto: dpa/Ulf Mauder

Wenn die Menschheit weiterhin so viel Treibhausgas wie bislang ausstößt, könnte der Meeresspiegel bis 2100 um mehr als einen Meter ansteigen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 100 internationalen Meeresspiegel-Experten, die von Wissenschaftlern der Nanyang Technological University in Singapur geleitete wurde.

„Was wir heute innerhalb weniger Jahrzehnte tun, bestimmt den Meeresspiegelanstieg für viele Jahrhunderte“, sagte Ko-Autor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) nach einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung seines Instituts. Die Menschheit habe es damit aber auch selbst in der Hand, wie stark sie die Risiken für Millionen von Menschen an den Küsten der Welt ansteigen lasse.

Für das Szenario eines unverminderten Ausstoßes und einer durchschnittlichen Klimaerwärmung von 4,5 Grad Celsius sagten die Experten einen Anstieg des Meeresspiegels zwischen 0,6 und 1,3 Metern voraus. Bis 2300 könne der Meeresspiegel demnach sogar zwischen 1,7 und 5,6 Metern ansteigen. Selbst bei einer schwächeren Erwärmung von 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau sagen die Experten einen steigenden Meeresspiegel von durchschnittlich etwa 0,5 Metern bis 2100 voraus.

Die aktuellen Schätzungen der Experten liegen nach PIK-Angaben im Schnitt höher als die jüngsten Prognosen des Weltklimarat (IPCC). Die Befragung wurde im Journal „npj Climate and Atmospheric Science“ veröffentlicht.

(c-st/dpa)
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