Tante stach Sechsjährigem Augen aus Kleiner Chinese Guo Bin verlässt Krankenhaus

Hongkong · Der sechsjährige Guo Bin aus China, dem eine Tante beide Augen ausgestochen hat, ist am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Operation, bei der dem Kind künstliche Augen eingesetzt wurden, sei "erfolgreich" verlaufen.

Künstliche Augen für den kleinen Chinesen Guo Bin
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Das sagte der Augenarzt Dennis Lam vor Journalisten. Der Junge könne mit den Augen-Prothesen zwar nicht sehen, "aber er sieht genauso aus wie jedes andere Kind", sagte der Augen-Spezialist aus Hongkong, der dem Jungen eine Gratis-Operation in der Klinik in Shenzhen angeboten hatte. Das werde ihm neues Selbstvertrauen geben.

"Ich bin sehr glücklich", sagte der Junge, der bei der Pressekonferenz sogar einen kleinen Tanz für die Reporter vorführte. Seine Mutter berichtete, ihr Sohn könne sich inzwischen schon wieder alleine anziehen, die Zähne putzen und sich das Gesicht waschen. Als zusätzliche Orientierungshilfe soll der Junge im kommenden Jahr Sensoren an der Stirn und an der Zunge bekommen.

Die Ärzte hoffen darauf, dass Guo Bin mit dem Fortschreiten der Medizin-Technik in fünf bis zehn Jahren sogenannte bionische Augen erhalten kann, die ihm zumindest einen Teil seiner natürlichen Sehkraft zurückgeben könnten.

Das Schicksal von Guo Bin bewegt seit Monaten die chinesische Öffentlichkeit. Der Junge war im August blutüberströmt in der Nähe seines Elternhauses in der nordchinesischen Provinz Shanxi gefunden worden, nachdem er nicht vom Spielen im Freien zurückgekehrt war.

Die ausgestochenen Augen des Kindes, das mit einer Gaumenspalte zur Welt gekommen war, wurden in der Nähe des Tatorts gefunden. Die Tante, die sich nach der Tat das Leben nahm, hatte ihrem Neffen nach den Ermittlungen der Polizei wegen eines Familienstreits im August die Augen ausgestochen.

Berichte, an den ausgestochenen Augen habe die Hornhaut gefehlt, führten zeitweise zu Spekulationen, der Junge sei Opfer von skrupellosen Organhändlern geworden. Die Polizei teilte aber später mit, die Hornhaut sei nicht abgetrennt gewesen. Die Tante wurde laut Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua mit Hilfe von Blutspuren an ihrer Kleidung als Täterin identifiziert.

(AFP)
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