Kuleschow wird Folter vorgeworfen Klage gegen weißrussischen Innenminister

Paris · Eine Gruppe mutmaßlicher Gewaltopfer hat am Donnerstag in Paris Klage gegen den weißrussischen Innenminister Anatoli Kuleschow eingereicht. Kuleschow, der sich derzeit in Frankreich aufhalten soll, werde "Folter und grausame und entwürdigende Behandlung" von Demonstranten vorgeworfen.

Das sagte der Opferanwalt William Bourdon am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Innenminister, der am Mittwoch an einem Treffen der internationalen Polizeibehörde Interpol in Lyon teilgenommen hatte, müsse in Polizeigewahrsam kommen, forderte Bourdon.

Kuleschow hatte mit Interpol eine engere Zusammenarbeit vereinbart, die Ermittlern schnelle Nachforschungen in Weißrussland erlauben soll. Die weißrussische Botschaft in Paris wusste nicht, ob sich der Innenminister am Donnerstag noch in Frankreich aufhielt.

Die weißrussische Polizei hatte im Dezember 2010 Proteste gegen Betrug bei der Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko gewaltsam niedergeschlagen und mehr als 600 Menschen festgenommen. Führende Oppositionelle wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.

(AFP)
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